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BMW
Optimismus nach Rekordbilanz

BMW schließt das Geschäftsjahr 2013 mit einer außerordentlich positiven Bilanz ab. Der Münchener Autohersteller konnte einen Rekordabsatz und einen Rekordgewinn verbuchen. Die Prognose für 2014 fällt dementsprechend optimistisch aus. Sorgen bereitet lediglich die Krise in der Ukraine.

Von Lisa Weiß | 19.03.2014
    1,96 Millionen verkaufte Fahrzeuge, 5,3 Milliarden Euro Jahresüberschuss und mit dem BMWi3 ist auch ein viel gelobtes serienmäßige Elektroauto auf dem Markt. Der Vorstandsvorsitzende der BMW AG, Norbert Reithofer, hat also allen Grund, zufrieden zu sein.
    "Wir blicken mit Zuversicht ins Geschäftsjahr 2014. Bereits in den ersten beiden Monaten hat die BMW Group rund 274.000 Fahrzeuge verkauft - mehr als unsere Wettbewerber. Das ist der bisher beste Start in ein neues Jahr."
    2014 kommen auch insgesamt 16 neue oder überarbeitete Modelle auf den Markt - vom 4er-Cabrio bis zum neuen Mini sind alle Fahrzeugklassen dabei. BMW hat sich auch deshalb in diesem Jahr einiges vorgenommen:
    "Erstens: Wir streben einen deutlichen Anstieg bei den Auslieferungen an. Das bedeutet: ein neuer Absatzrekord für die Group von über zwei Millionen Automobilen. Zweitens: Wir bleiben der führende Premiumhersteller der Welt. Drittens: Beim Konzernergebnis vor Steuern streben wir einen neuen Bestwert an, der deutlich über dem Wert des Vorjahres liegt."
    Ziel für 2014: Positive Entwicklung in Nordamerika und China
    2013 lag das Konzernergebnis vor Steuern bei 7,9 Milliarden Euro. Kein Rekordergebnis, Probleme waren unter anderem: BMW hat viel Geld in die Fertigung und in die Entwicklung der Elektroautos und der neuen Modelle investiert. Und: Besonders gut verkauften sich vor allem die kleineren Autos - die werfen weniger Geld ab. Außerdem lief es für den Konzern in der Autosparte in Europa nicht allzu gut. Die Situation auf einzelnen europäischen Märkten hält BMW auch in diesem Jahr für unsicher, in Nordamerika und China rechnet man mit einer positiven Entwicklung.
    "So wie sie beobachten wir aber auch die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in der Welt. Alles ist fragil. Die Dinge können sich jederzeit ändern."
    Die Strategie von BMW ist deshalb: ein ausgeglichener Absatz in Europa, Asien und Amerika. Wenn ein Markt schwächelt - wie im letzten Jahr Europa - lässt sich das durch das Geschäft woanders, zum Beispiel in den USA und China ausgleichen. Doch momentan kommt noch ein weiterer Unsicherheitsfaktor mit ins Spiel. Die Krise auf der Krim. Finanzvorstand Friedrich Eichiner beruhigt:
    "Russland ist für uns ein wichtiger, aber erst ein mittelgroßer Markt. Wo wir die Risiken spüren, ist auf der Währungsseite, der Rubel ist sehr schwach geworden."
    Risikofaktor Krim-Krise
    Und das bedeutet: Für jedes verkaufte Auto, das in Rubel bezahlt wird, bekommt BMW in Euro gerechnet weniger Geld aufs Konto. Grundsätzlich sei das aber kein Grund, die Prognose für 2014 zu korrigieren, sagt Eichiner. Man hoffe und glaube, dass der Konflikt mit Russland von den Diplomaten gelöst werden kann. Also alles kein Problem? Nicht ganz. Eichiner schränkt dann doch ein: Die Prognose gelte nur, wenn die Krim-Krise nicht doch zu einer Wirtschaftskrise in Europa oder gar in der Welt führt.
    "Sollte das der Fall sein, müssen wir noch mal nachdenken. Dann sind auch die Aussagen, die wir heute gemacht haben, auf den Prüfstand zu stellen."