Dienstag, 16. April 2024

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Bodenversiegelung
Leben und Sterben unter dem Asphalt

Wird der Lebensraum von Bienen, Eisbären oder Nashörnern vernichtet, ist die Empörung groß. Doch die Grundlage für die Vielfalt über Tage ist jene im Untergrund. Täglich werden unzählige Bodenlebewesen unter Asphalt, Beton und Pflastersteinen begraben. Welche Folgen das hat, ist nur wenigen klar.

Von Andrea Hoferichter | 11.07.2021
Pflanzenerde für den Pflanzen- und Gemüseanbau
Erde oder Boden ist ein 3D-Lebensraum - seine Fauna ist ebenso wertvoll wie fragil (IMAGO / Panthermedia/Tony Gravante)
"In Deutschland haben wir allgemein gute Böden und sehr junge Böden, und durch die Eiszeiten auch einfach super fruchtbare Böden. Wenn man in andere Länder geht, dann lernt man erstmal zu schätzen, was ein guter Boden eigentlich wert ist. Und empfindet das als besonders schade, wenn das dann verschwindet durch die ganzen Baustellen und diese hektarweise Landnutzung."
30 Hektar Boden verschwinden in Deutschland jeden Tag unter Asphalt, Beton oder Pflastersteinen. Für neue Wohnhäuser, Gewerbegebiete, Parkplätze, Straßen. Ein artenreicher Lebensraum wird begraben.
"Wir leben von den Böden, so ist es einfach. Und der Boden ist uninteressant, ist feucht und schmodderig und macht uns dreckig. Und die Tiere, die darin leben, ekeln uns vielleicht noch an. Da hat der Boden einfach schlechte Karten und wenig Fürsprecher."
Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner
Umweltpreisträgerin für Bodenschutz
Die Geo-Ökologin Ingrid Kögel-Knabner von der TU München, eine der weltweit meistzitierten Wissenschaftlerinnen ihrer Fachrichtung, erhielt den Umweltpreis für Bodenschutz. Sie tritt dafür ein, das "Bewusstsein für das Umweltmedium Boden" zu stärken.

Logistikzentrum in der freien Landschaft

Weitläufige Felder in sattem Grün im hessischen Wölfersheim, nahe der Autobahn 45. Etwas abseits der Straße grasen friedlich Schafe. Doch um die 30 Hektar große Fläche wird seit vier Jahren erbittert gestritten. Hier soll das Logistikzentrum eines Lebensmittelkonzerns entstehen. "Es ist ein 600 Meter langes Gebäude. 200 Meter breit, 30 Meter hoch, was man sich hier an der freien Landschaft hier, [unverständliches Wort, Anm. d. Red.] die uns als BUND zu sehr aufgeräumt ist, da könnten ein paar Hecken dazwischen sein. Aber das kann man sich nicht vorstellen, was das für eine Dimension hat."
Werner Neumann vom Bund für Umwelt und Naturschutz Hessen ist aber nicht nur aus ästhetischen Gründen empört. Er horcht kurz auf und schaut zum Himmel. "Ich habe gerade ein altes Lied von Pink Floyd von 1969, da ist die Lerche drin, gefunden. Nein, die tiriliert da ganz oben. Also man muss lange gucken. Auf einmal sieht man einen kleinen schwarzen Punkt. Und das ist einer der Vögel, die halt auf diese weiten Flächen angewiesen ist. Lerche, Rebhuhn."
Und der Schaden durch das geplante Bauprojekt würde noch tiefer gehen. "Hier vorne ist jetzt wieder Gras drüber, aber hier wie dort waren auch viele Aufgrabungen von der Archäologie. Und die Archäologie hat ja herausgefunden, dass bis zur Rössner Kultur - ich bin ja kein Experte, aber Steinzeit -, also Tausende von Jahren hier Menschen waren, die sich hier angesiedelt haben, weil der Boden so gut ist. Kelten, Römer, alle waren schon hier. Und auch heute: Es ist einer der besten Böden der Region, der Welt, sagen manche, und ausgerechnet hier baut ein Lebensmittelkonzern eine Logistikhalle drauf."
Springschwanz (Collembola)
Ziemlich klein, aber nicht belanglos - ein Springschwanz (IMAGO / blickwinkel)

Eine höchst lebendige Welt

Das Bauvorhaben bewegt auch Wissenschaftler an der etwa 30 Kilometer entfernten Universität Gießen. Eine Art Brandbrief landete auf dem Schreibtisch von Volkmar Wolters. Er ist Direktor des zoologischen Instituts und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für Biodiversität im Landwirtschaftsministerium.
"Also wir haben für solche fruchtbaren Böden keine Ausgleichsmaßnahmen im Grunde. Oder Sie müssen eben die Fläche eben fünfmal so groß oder dreimal so groß machen, um ein gleiches Ertragspotenzial zu haben. Und dann haben Sie auch die dreifache Belastung durch Bewirtschaftung. Vielleicht müssen Sie da auch mehr Pestizide, mehr Dünger einsetzen, um das überhaupt auf das Niveau zu heben. Also es ist unverantwortlich, einen hoch produktiven Boden zu versiegeln."
Grosser Klappertopf (Rhinanthus angustifolius) mit gelben Blüten in der Nahaufnahme.
Studie zu Biodiversität
Über 70 Prozent von mehr als 2.000 untersuchten Pflanzenarten befinden sich deutschlandweit im Rückgang. Dabei spiele wahrscheinlich die Intensivierung der Agrarwirtschaft eine Rolle sowie wachsender Flächenverbrauch, so der Koordinator des Projekts, David Eichenberg.
Zumal sich hinter dem staubtrockenen Begriff "produktiver Boden" eine höchst lebendige Welt verbirgt: Mikroben, Tausendfüßer und die Larven von Insekten; Asseln, Springschwänze, Milben, Regenwürmer - in einer Handvoll Erde leben mehr Organismen als Menschen auf dem Planeten. "Da gibt es so welche, die sehen fast aus wie so kleine Nilpferdbabys und so kleine Kugeltypen. Auch die Fadenwürmer, tolle Tiere. Und Einzeller, das sind zum Beispiel schöne Aufnahmen von Einzellern im Boden. Hier ist mein Nilpferdbaby, Collembole. Oder der."
Volkmar Wolters zeigt ein Bild von einem knallgelben Springschwanz mit Fühlern und Kugelbauch. "Der sieht doch super aus. Das sind alles Collembolen. Oder das sind Milben. Also da kann man ja nicht meckern."
Fadenwurm, Nematode (Nematoda), eingerollt 
Fadenwürmer (Nematoden) gehören zu den wichtigsten Arten in der Bodenfauna (IMAGO / blickwinkel)

Bodenzerstörung vergleichbar mit Regenwaldabholzung

Zerstört man den Lebensraum der Bodenorganismen, sei das durchaus mit dem Abholzen von Regenwäldern zu vergleichen, sagt Volkmar Wolters: "Ja, unbedingt! Man sagt ja so schön: Der Boden ist der Regenwald des kleinen Mannes. Weil er eben so artenreich ist wie der Regenwald. Und wenn Sie da den Boden mit Beton oder mit irgendeiner Versiegelung abtöten oder auch mit Gift oder unsachgemäßer Bewirtschaftung, dann tun Sie haargenau das Gleiche, was wir mit Regenwäldern tun."
Trockene Erde in Sachsen
Gegen Verwüstung von Böden
Immer mehr Böden verwüsten, werden geschwächt durch intensive Bewirtschaftung, ausgewaschen oder weggeweht, sagt Michael Berger, Referent für nachhaltige Landwirtschaft beim WWF. Im Dlf erklärte er, was Bauern und Konsumenten für bessere Böden tun können.
Tatsächlich gilt der Artenreichtum unter Tage zumindest regional als gefährdet. Der aktuelle Bodenreport des Bundesamts für Naturschutz enthält alarmierende Befunde. Bedroht sind fast 40 Prozent der Regenwurmarten, 24 Prozent der Doppelfüßer- und 22 Prozent der Asselarten. Allerdings ist die Datenlage dünn, vor allem was die Winzlinge im Boden betrifft. Zum Beispiel sind schätzungsweise nur etwa die Hälfte der Milbenarten und nur ein Prozent der Bodenmikroben bekannt. Dem Report zufolge ist zu fürchten, dass Arten verloren gehen, bevor überhaupt jemand von ihrer Existenz weiß. Volkmar Wolters: "Das kann einem egal sein, wenn man die alle hässlich, krabbelig, schleimig oder sonst wie findet. Aber mit etwas Verstand müsste man sich eigentlich sagen, damit schaden wir uns massiv selber, weil die Bodenorganismen ja sehr viel für uns tun."
Die Tiere und Mikroben zerkleinern Reste von toten Pflanzen oder Tieren und setzen die enthaltenen Nährstoffe in einem ausgetüftelten Zusammenspiel wieder frei. So können über Tage neue Pflanzen wachsen. Besonders wichtig dabei sind Regenwürmer. Sie schleusen organisches Material und Erde durch ihren Darm und schleimen das Gemenge ein. So entstehen nahrhafte Bodenkrümel, die viel Wasser speichern können und den Pflanzenwurzeln Halt geben.
Austernfischer (hämatopus ostralegus) frisst Regenwurm
Regenwürmer sind extrem wertvoll für die Boden-Konsistenz - und gleichzeitig wichtige Beute für viele Vögel (imago/blickwinkel)

Hineinhorchen in den Boden ist aufschlussreich

Markus Maeder ist vor ein paar Jahren eher zufällig in den Boden vorgestoßen, auf einer Bergwiese in den Alpen. Eigentlich war er unterwegs, um mit selbstgebauten Mikrofonen den Wald zu belauschen.
"Rein aus Neugier habe ich diese Sensoren mal in den Boden gesteckt und gestaunt, was sich da alles tut. Und bin dann da tatsächlich Tage dort sitzen geblieben und habe zugehört. War unglaublich! Ich bin immer noch sehr fasziniert von der unglaublichen Vielfalt, die man hört im Boden, also nicht nur quasi Gekrabbel oder Fressgeräusche der Bodentiere, sondern tatsächlich auch Tiere, die miteinander kommunizieren im Boden. Das sind grundsätzlich zwei Formen von Kommunikationslauten. Das Eine sind Vibrationen, wenn man so will, also wo Bodentiere, insbesondere Bodeninsekten oder Tiere, die auf dem Boden leben, mit der Körper oder mit Körperteilen vibrieren, damit das Substrat zum Schwingen bringen. Das können andere wiederum hören. Dann gibt’s aber auch Kommunikationslaute, die man als Stridulationslaute bezeichnet in der Entomologie. Das heißt, gewisse Körperteile werden aneinander gerieben. Meistens sind das zum Beispiel die Mandibeln, die Mundwerkzeuge, die dann so zirpende Geräusche eher generieren. Körpervibrationen sind dann brummende Geräusche eher. So:"
Die Aufnahmen sind Teil des "Citizen Science"-Projekts "Sounding Soil" der Zürcher Hochschule der Künste. Wer will, kann sich ein Aufnahmegerät leihen und zum Beispiel den eigenen Gartenboden abhören. Die Aufnahmen werden auf einer Karte im Internet veröffentlicht. Marcus Maeder möchte die Daten aber auch für seine Promotion an der ETH Zürich nutzen, um aus den Geräuschen der größeren, streuzersetzenden Bodentiere auf deren Zahl und Artenvielfalt zu schließen. Deshalb hat er die Sensoren in verschiedene Wald-, Wiesen- und Ackerböden gesteckt. "Tatsächlich war es so, dass die Böden alle sehr verschieden geklungen haben. Was uns dort natürlich aufgefallen ist: Sobald man dann in der intensiven Landwirtschaft ist, wird’s schnell still im Boden." Unter versiegelter Fläche dürften kaum noch Tiere zu hören sein. Und diese Stille breitet sich immer weiter aus.

30-Hektar-Ziel beim Flächenverbrauch verfehlt

Jedes Jahr geht allein in Deutschland Bodenleben unter einer Fläche verloren, die so groß ist wie die Stadt Mainz. Diesen Flächenfraß wollte die Bundesregierung schon 2002 stoppen und formulierte das sogenannte 30-Hektar-Ziel. Der Flächenverbrauch für Bauprojekte sollte bis 2020 von etwa 120 auf 30 Hektar pro Tag schrumpfen. Doch noch heute werden täglich etwa 60 Hektar für Wohnviertel, Gewerbegebiete und Straßen reserviert. Etwa die Hälfte davon wird versiegelt. Das Ziel der Regierung: verfehlt. Detlef Grimski vom Umweltbundesamt:
"Dieses quantitative Mengenziel zur Flächen-Neuinanspruchnahme ist ja ein politisches Ziel. Das heißt, es ist rechtlich verbindlich nicht vorgegeben und nicht einklagbar. Und deswegen ist unsere Empfehlung, also die Empfehlung des Umweltbundesamts an die Bundesregierung, schon seit Jahren, dass die flächenpolitischen Ziele rechtlich verbindlich verankert werden müssen."
Eine Dorfansicht von Neulietzegöricke im Oderbruch (Brandenburg), fotografiert am 20.04.2016 als Luftaufnahme mit einer Drohne
Konzepte gegen Flächenverbrauch
Rund 60 Hektar Wald, Wiesen und Felder müssen täglich Straßen und Siedlungen weichen. Dabei wollten Bundesregierung und EU den Flächenverbrauch eigentlich deutlich senken. Neue Konzepte sollen nun dabei helfen, die Bebauung nachhaltiger zu gestalten.
Bis 2030, heißt es nun in einer sogenannten Fortschreibung des Ziels, sollen täglich weniger als 30 Hektar Flächen verbraucht werden und im Jahr 2050 gar keine mehr, zumindest netto. "Das heißt nicht, dass nicht mehr gebaut werden darf, sondern das heißt: Wenn irgendwo neue Siedlungs- und Verkehrsfläche erschlossen wird, dann muss an anderer Stelle Siedlungs- und Verkehrsfläche der Natur zurückgegeben werden."
Protestplakat gegen den Bau eines neuen Stadtteils für 15.000 Menschen und tausender neuer Wohnungen in Freiburg. Der Text lautet: "Wald, Wiesen, Äcker sind unsere Lebensgrundlagen"
Es gibt Widerstand gegen Bodenversiegelung - aber das ist eher eine Minderheitsposition (IMAGO / Winfried Rothermel)

Artenvielfalt im Boden bislang nicht adäquat berücksichtigt

Wie bei einem solchen Tauschgeschäft die Bilanz für die Artenvielfalt im Boden ausfällt, ist allerdings irrelevant. Denn für das Flächensparziel spielt sie keine Rolle. Grimski: "Die Flächenpolitik des Bundes, die hat nichts mit Bodenqualität zu tun. Da geht es, wenn man es salopp sagen möchte, nur um die Frage: Wie breit macht sich der Mensch für seine Zwecke in der Landschaft? Darum geht es."
Dabei ist Boden mehr als eine zweidimensionale Fläche, Lebensraum in 3D sozusagen. Und die Qualitäten können durchaus sehr unterschiedlich ausfallen, wie bei einem Besuch am Thünen-Institut in Braunschweig zu erfahren ist.
Axel Don und sein Team haben sich sieben Jahre lang durch deutsche Äcker und Wiesen gegraben. An mehr als 3.000 Standorten haben sie Proben aus unterschiedlichen Tiefen genommen, unter anderem den pH-Wert bestimmt, den Ton- und Sandgehalt und das Erbgut der Mikroben entschlüsselt. In ein paar Jahren werden sie erneut losziehen, wieder Proben nehmen und prüfen, ob sich die inneren Werte der Böden geändert haben. Das Archiv lagert im Untergeschoss des Instituts.

Ein Archiv der Bodeninventur für ganz Deutschland

"Wo ist denn hier das Licht? Ach hier! Ein altes Gemäuer und der gesamte Keller ist jetzt genutzt als Archiv der Bodenzustandserhebung Landwirtschaft. Wir haben 2018 diese erste Bodeninventur für ganz Deutschland abgeschlossen. Und hier unten lagern jetzt 120.000 Bodenproben, alle fein abgefüllt in solchen Plastikgefäßen."
Die Plastikdosen stapeln sich in Schwerlastregalen bis unter die Decke. Je nach Entnahmetiefe der Proben stehen sie weiter oben oder unten im Regal. "Das ist total faszinierend. Und hier oben, diese Gefäße mit dem Boden, der ist dunkler, da ist mehr Humus drin. Und je tiefer man geht, dann kommt die Farbe von dem Ausgangsgestein. Das ist hier so ganz gelblich, Ocker, das ist der Löss. Oder hier dieses Rötliche, das ist der Buntsandstein, der hier unten ist. Oder wir haben auch andere Farben. Da sieht man: In der Steinzeit, die Maler, die mussten nur Boden nehmen und dann hat man alle Farben, die man sich so vorstellen kann, oder fast alle zumindest."
Ein Boden besteht aus festen Stoffen und aus mit Luft oder Wasser gefüllten Poren, in denen die meisten Bodenorganismen leben. Für die Landwirtschaft sind die arten- und humusreichen Böden besonders wertvoll. Axel Don: "Wenn wir hier mal gucken: Zum Beispiel in Sachsen-Anhalt gibt es die Schwarzerdeböden. Die sind unheimlich humusreich, unheimlich fruchtbar. Die könnten unter heutigen Klimabedingungen gar nicht mehr entstehen. Die sind entstanden unter Klimabedingungen, wo es sehr viel trockener war, wo so eine Steppen-, Graslandvegetation war. Und wenn wir solche Böden heute sehen, dann müssen wir im Prinzip die schützen. Weil wir wissen: Die werden sich nie wieder entwickeln so. Und gleichzeitig sind sie auch noch so fruchtbar. Und das ist eben auch das Traurige: Gerade in den Bereichen um die Städte herum sind oft sehr fruchtbare Böden. Und wenn die Städte sich ausbreiten und mehr versiegelt werden, dann wird genau dieser fruchtbare Boden auch für immer zerstört und versiegelt."

Boden "vorübergehend auslagern" funktioniert nicht

Die Schwarzerde ist sozusagen die Königin unter den Böden. Sie liefert etwa 50 Prozent mehr Weizenerträge als ein durchschnittlicher Acker. Es sind Böden mit stabilen Poren. "Die können drei, vier Mal so viel Wasser speichern wie andere Böden. Und das wird ja immer wichtiger. Wir haben´s gesehen, 2018, 2019, die Trockenjahre. Da waren viele Landwirte auch schockiert, wie trocken das sein kann und wie die Klimaveränderungen zuschlagen können. Alle Prognosen sagen, dass das immer öfter sein wird in Zukunft. Und wenn wir dann keinen Boden haben, der möglichst viel Wasser speichern kann, dann gefährden wir unsere ganze landwirtschaftliche Produktion."
Ein Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks steht knietief im schlammigen Wasser, hinter ihm ein Gartenzaum und ein Wohnhaus. Gegenstände treiben durch das Wasser.
Bodenentsiegelung als Ausgleich für Neubauten
Den Flächenverbrauch in den nächsten Jahren zu reduzieren ist auch ein gutes Mittel, um das Erdklima zu kühlen und Überschwemmungen zu vermeiden, erklärt Nicola Brockmüller von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.
Auch hoch intensive Landwirtschaft zerstört das Leben im Boden und damit dessen Qualität. Schwere Maschinen verdichten die Poren, die Bodenorganismen zum Leben brauchen. Pflüge zerhacken die Tiere und Pestizide vergiften sie. Oft fehlen schützende Streu und Hecken als Windschutz. All das schadet dem Boden. Doch Versiegeln sei das Schlimmste, sagt Axel Don. Der Boden mit seiner einzigartigen Geschichte sei dann unwiederbringlich verloren. Maßnahmen zur Wiederbelebung seien schon oft gescheitert, zum Beispiel in manchen Tagebauregionen. Axel Don: "Das ist einfach, dass man so glaubt: Na ja, man kann den Boden mit einem großen Bagger abschieben, irgendwo hinpacken und wenn man dann den Bergbau, den Tagebau, aufgegeben hat, dann schiebt man alles wieder hin und der Boden ist wieder da. Das funktioniert nicht, weil der Boden einfach mehr ist als nur einfach ein Haufen Sand und Ton und Dreck, den man da hinkippt, sondern der hat eine Struktur."
Die Rede ist von den sogenannten Bodenaggregaten, die sich in Jahrtausenden gebildet haben; dadurch, dass ein Boden austrocknet und wieder feucht wird, dass er gefriert und wieder auftaut, dass Pflanzenwurzeln eindringen, Regenwürmer und andere Bodentiere ihre Arbeit tun. "Wenn diese Aggregate gestört werden oder verschmiert werden, dann ist auch die ganze Bodenfunktion hin. Dann können die Wurzeln nicht mehr rein. Dann kann der Boden bretthart werden und er ist trotzdem noch aus dem gleichen Material wie vorher."

Problem ist bekannt - die Prioritäten liegen woanders

Unter Asphalt und Beton zerfallen die wertvollen Bodenkrümel. Die Tiere sterben. Von den Flächen strömende Regenfluten erodieren zudem benachbarte Böden. Den Boden retten: Das heißt auch, auf Versiegelung verzichten.
Anne Ritzinger arbeitet unter anderem für den Bereich ländliche Entwicklung im bayerischen Landwirtschaftsministerium. In ihrer Doktorarbeit hat sie sich mit dem Thema Flächensparen bei Dorferneuerungsprozessen beschäftigt. "Das haben schon viele wirklich auf dem Schirm. Dieses Thema ist bekannt, das finden auch alle wichtig. Aber wenn es dann darum geht, die Entscheidung zu treffen: Lassen wir die Wiese jetzt frei oder bauen wir dann doch vielleicht, weil wir einen guten Investor haben, dort ein neues Wohngebiet hin? Dann läuft es in der Kommunalpolitik eigentlich immer in diese Richtung: Ja gut, dann entscheiden wir uns für den prestigeträchtigen Spatenstich."
Bis auf wenige positive Ausnahmen verzeichnet die Geografin eine Ambivalenz auf allen Ebenen, von den Häuslebauern bis zur Bundespolitik: "Man gibt da Strategien und Ziele, 30-Hektar-Ziele beispielsweise aus und auf der anderen Seite führt man den Paragrafen 13b im Baugesetzbuch ein, der eben die Ausweisung von Baugebieten vereinfacht, beschleunigt, der die Umweltregelungen aushebelt. Und ich glaube, wenn man so weiter macht, dann kommt man auch nicht dazu, dass dieses 30-Hektar-Ziel mal Realität wird. Dann muss man auch wirklich das Ziel auch mal richtig prioritär verfolgen und dann wird es natürlich unangenehm, weil man da Gegenwind von allen möglichen Akteuren bekommt, die da ihre Interessen beschnitten sehen."
Ein Bagger steht vor einem Neubaugebiet für Wohneigentum in einer gemischten Einfamilien- und Mehrfamilienhaus-Variante 
Stopp für Einfamilienhäuser? Die Diskussion ist top-aktuell (IMAGO / penofoto)

Wohnungsnot und Arbeitsplatzschaffung als Gegenargumente

Planungsinstrumente und Kontrollgremien aus dem Umwelt- und Baurecht, die beim Flächensparen helfen könnten, seien in der Vergangenheit eher geschwächt als gestärkt worden, sagt Anne Ritzinger: "Da darf man sich dann nicht wundern. Da darf man sich nicht fragen: Woran liegt’s denn? Es liegt einfach an einem Umsetzungsdefizit und an einem Kontrolldefizit."
Befürworter von Bauprojekten führen oft die Wohnungsnot ins Feld oder dass neue Arbeitsplätze geschaffen und Infrastrukturen verbessert werden. Doch findige Kommunen können solche Konflikte entschärfen. Zum Beispiel die zehn Gemeinden der "Interkommunalen Allianz Oberes Werntal." Sie haben sich 2008 zum Flächensparen zusammengeschlossen und ihre Ortskerne wiederbelebt. Die Bilanz nach zehn Jahren: Außerhalb wurden rund 50 Hektar Bauland nicht bebaut und 14 Kilometer neue Straßen verhindert.
Andernorts braucht es Anreize. Können verbindliche Obergrenzen oder der Handel mit Zertifikaten den Flächenfraß stoppen? Das Umweltbundesamt hat eine Studie zu Flächenzertifikaten beauftragt. Über vier Jahre nahmen fast 90 Kommunen daran teil. Ralph Henger vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln hat das Projekt geleitet: "Dieser Modellversuch war unheimlich spannend. Und die Kommunen haben positiv reagiert. Es waren nicht nur Kommunen dabei, die jetzt unheimlich grün waren oder unbedingt dieses Flächensparen vorantreiben wollten."
Ein Kran überragt im Neubaugebiet Widdersdorf-Süd in Köln (Nordrhein-Westfalen) im Bau befindliche Häuser. Auf etwa 1200 Baugrundstücken entstehen hier Ein- und Mehrfamilienhäuser.
Zertifikate gegen Flächenverbrauch
In Großstädten herrscht eine enormer ökonomischer Druck auf jede freie Fläche. Auf dem Land hingegen ist genügend Baufläche vorhanden. Das Bundesumweltministerium will diesen Teufelskreis nun durchbrechen und die Kommunen zum sparsamen Umgang mit freier Fläche zwingen – mithilfe von handelbaren Flächenzertifikaten.

Eine Idee zum Gegensteuern: "Flächenzertifikate"

In der Studie bedeutete ein Flächenzertifikat die Erlaubnis, aus 1.000 Quadratmetern Wiese oder Acker Bauland machen zu dürfen. Die Zertifikate wurden jedes Jahr gratis und nach Einwohnerzahl verteilt. In Summe waren es so viele, dass zum Beispiel ein 30-Hektar-Flächensparziel in einem vorgegebenen Zeitraum erreicht wurde. Kommunen, die über die zugeteilten Zertifikate hinaus Flächen bebauen wollten, kauften an einer Flächenbörse Zertifikate hinzu. Jene, die auf Bauprojekte verzichteten, konnten verkaufen und mit dem Geld die Gemeindekassen füllen.
"Es gab eben Käuferkommunen, Verkäuferkommunen und es gab aber vor allem Kommunen, die dann verzichtet haben auf Entwicklungen, die so auf Kante genäht waren. Und da gab es etliche Baugebiete. Also Baugebiete, wo man sagt: Na ja, so eine richtige Nachfrage haben wir auch nicht. Wir sind nicht sicher, ob wirklich ein Unternehmen kommt. Wir brauchen keinen Gewerbepark in dieser Dimensionierung, war auch oft ein Thema. Also große, riesige Gewerbeparks für Logistiker zum Beispiel, wo man kaum Einnahmen erwarten darf, die sind dann natürlich schnell auf der Streichliste der Entwicklung, sage ich mal."
Der Preis der Flächenzertifikate wurde frei verhandelt und entwickelte sich entsprechend der Nachfrage. Zur Zeit des Modellversuchs schwankte er zwischen 50 und 100 Euro pro Quadratmeter. "Das ist dann schon eine Geldmenge, die zu zahlen ist. Aber bei steigenden Bodenpreisen ist die Dimension auch nicht so groß, wenn man dafür bekäme, dass das Flächensparziel erreicht wird."
Aktion gegen Bodenversiegelung: Ministerialdirektor des Bundesministerium fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit, Karin Kortmann (GIZ) und Entwicklung Gunther Berger und IAss-Exekutivdirektor Klaus Toepfer eroeffneten am Mittwoch den 22. April 2015 in Berlin die Installation EIN HEKTAR mit symbolischer Versiegelung im Park am Gleisdreieck. 
Spektakuläre Aktion gegen Bodenversiegelung im Jahr 2015 - die politische Wirkung: gering (IMAGO / Christian Ditsch)

Viele Bauprojekte sind ökonomisch überflüssig

Ohne die lenkende Wirkung der Zertifikate werde oft nicht genau nachgerechnet, ob eine Kommune auch langfristig profitiere, sagt Ralph Henger. Dabei passieren Fehler, vor allem im ländlich geprägten, eher dünn besiedelten Raum – und oft aus einem Wettbewerbsgedanken heraus. "So Konkurrenzsituationen: zu mir bitte der Gewerbepark. Zu mir bitte die jungen Familien in der Einfamilienhaussiedlung. Und da entstehen viele falsche Entwicklungen."
Viele Bauprojekte sind schlicht überflüssig, zumindest aus ökonomischer Sicht. "Ein Hauptergebnis bei uns war, dass man sehr leicht auf sehr viel Fläche verzichten kann. Ohne dass das irgendwelche negativen wirtschaftlichen Effekte hat. Ich sage mal, auf jeden Fall ein Drittel. Vielleicht machen wir mal die Hälfte sogar draus. Auf die können wir verzichten, ohne dass dann auch der Logistiker weiterhin kommt und dass weiterhin wir genug Wohnraum haben."
Der Handel mit Flächenzertifikaten soll laut Henger nicht nur überflüssige Bauprojekte verhindern, sondern auch bewirken, dass eher im Innenbereich einer Stadt oder eines Dorfs gebaut und Gebäude genutzt werden, die eh schon da sind. "Allein einfach, dass man sich klarmacht: Es gibt Leerstände in Deutschland. Knapp zwei Millionen Wohnungen in Deutschland stehen leer. Es werden nicht weniger. Wir haben weiterhin das große Problem der verödeten innerstädtischen Lagen. Keine Lösungen dafür. Durch Corona wird das nochmal verstärkt. Und der Flächenzertifikathandel kann eben hier in die richtige Richtung wirken. Er setzt die richtigen Rahmenbedingungen. Das ist ja der Gag bei der ganzen Sache."

Büros zu Wohnungen, Mehrgenerationenhäuser, aufstocken?

Regionen, in denen ohnehin viele Wohnungen und Häuser leer stehen, könnten durch ökologische Vorzeigeobjekte wiederbelebt werden. Auch leere Büroflächen könnten in Wohnungen verwandelt werden. Der Prozess sei allerdings langwierig, kompliziert und dadurch auch teuer, sagt Deniz Ispaylar von den "Architects for Future": "Ganz pragmatisch gesagt: Gewerbe bleibt halt oft in den Köpfen Gewerbe. Und wenn dann an der Stelle Wohnraum geschaffen werden soll, ist das ein langer Weg."
Die "Architects for Future" fordern, die Regeln dafür zu vereinfachen. Ein weiterer Hebel zum Flächensparen ist, Flächen zu teilen, zum Beispiel mit Co-Living-Konzepten wie Mehrgenerationenhäusern oder Eltern-WGs, wenn die Kinder schon aus dem Haus sind. "Klar braucht es da ein Umdenken oder eine Bereitschaft, da etwas neu auszuprobieren. Und das geht natürlich nur, wenn man darüber diskutiert: Wie könnte man es neu gestalten?"
Nicht nur Wohnflächen lassen sich teilen, sondern auch Autos und damit Parkflächen. Wir könnten aufstocken, Läden und Wohneinheiten statt nebeneinander übereinander bauen. "Das ist eigentlich die Frage, die immer wieder gestellt werden kann und muss, ähnlich wie in der Natur: Welche Symbiosemöglichkeiten gibt es? Und dann das Ganze in Schön machen."
Frisch eingesätes Feld mit Humus,
Fruchtbares Ackerland bebauen - macht das Sinn? (IMAGO / agefotostock)

Humus aufbauen hilft beim Klimaschutz

Der Rahmen muss stimmen, damit die Gesellschaft die richtigen Lösungen findet. Das gilt auch für die Landwirtschaft. Die Rezepte für mehr Bodenschutz hier: Erosion verhindern, weniger Pestizide und Dünger – und Humus aufbauen. Dafür wurden sogenannte Humuszertifikate eingeführt. Betriebe, die auf zertifizierten Flächen für mehr Humus sorgen, werden mit Geld belohnt. Und Brauereien, Bäckereien oder Supermarktketten können mit dem Kauf der Zertifikate ihren offiziellen CO2-Fußabdruck senken. Denn Humus hilft auch beim Klimaschutz. Er enthält viel Kohlenstoff aus Kohlendioxid, das Pflanzen einst für ihr Wachstum aus der Luft geangelt haben. Die Zertifikate sollen also ein Anreiz sein, mehrere Probleme gleichzeitig zu lösen. Soweit die Theorie.
Grünland mit Blühstreifen in Schleswig-Holstein
Humus bestimmt die CO2-Speicherkraft
Gesunde Böden sichern nicht nur unsere Ernährung, sie dienen auch dem Klimaschutz, indem sie CO2 speichern. Wie gut. hängt auch vom Humusgehalt ab. Für den ersten Bodenzustandsbericht Agrarministeriums hat das Thünen-Institut über viele Jahre Böden in Deutschland untersucht.
"Hallo. Wir sind gerade am Radieschen ernten." Der Lindenhof Eilum in Niedersachsen. Die Felder sind mit weißen Schutznetzen bedeckt. An den Rändern lugt fast schwarze, krümelige Erde hervor. Biogärtner Daniel Fischer: "Wir düngen nicht wie die konventionellen Gärtner und Landwirte die Pflanzen und schauen uns die Pflanzenbedürfnisse an und geben den Pflanzen dann die Nährstoffe in mineralischer Form, die diese Pflanzen zum perfekten Wachstum brauchen. Sondern unser Ansatz ist: Wir füttern den Boden und versuchen, ein möglichst intaktes Bodenleben, möglichst reiches Bodenleben zu etablieren, zu erhalten, mit möglichst viel Humusgehalt. Und die Idee ist dann, dass so ein Boden voller Leben und voller organischer Substanz auch die Pflanzen optimal versorgt und auch dafür sorgt, dass weniger Krankheiten und Schädlinge auftreten, weil man einfach eine große Gemeinschaft an verschiedenen Lebensformen hat."
Das Rezept im Detail: Eine achtjährige Fruchtfolge aus Gründüngung, vor allem mit tief wurzelndem Klee und verschiedenen Gemüsesorten. "Außerdem mulchen wir ein paar Mal im Jahr diese Kleefläche und haben somit auch viel organische Substanz, die auf der Fläche verbleibt und somit zum Humusaufbau beiträgt. Und mit der Strategie fahren wir ziemlich gut."

Humuszertifikate sind umstritten

Von Humuszertifikaten profitiert der Biogärtner allerdings nicht. Nur Agrarbetriebe, die ihre Böden bislang schlecht behandelt haben, können viel zusätzlichen Humus aufbauen. Das ist nicht der einzige Kritikpunkt an den Zertifikaten. Axel Don: "Man muss sagen, dass im Moment Humuszertifikate erstellt werden, die nicht wirklich zum Klimaschutz beitragen."
Die Gründe unter anderem: Der Humusaufbau dauert viele Jahre und lässt sich nur schwer messen. Und er muss dauerhaft gehalten werden, denn wenn Humus zerfällt, setzt er wieder Kohlendioxid frei. Bei den Zertifikaten sollte deshalb möglichst bald die Spreu vom Weizen getrennt werden, fordert Axel Don: "Wenn das weiterhin so jeder macht, so Humuszertifikate nach Gutdünken - und es geht ja eh nur darum, ein bisschen Werbung zu machen und nachher auf sein Produkt drauf zu schreiben ‚CO2-neutral‘ - dann geht das Ganze ganz schön nach hinten los. Und dann ist das viel Geld, was sehr ineffizient investiert wurde und letztendlich nur Greenwashing."
Den Boden nur als Kohlenstoffspeicher zu sehen, greift ohnehin zu kurz. Der artenreiche Untertagekosmos ist nicht vorrangig ein Werkzeug der Menschheit, sondern eine Lebensgemeinschaft. Er lässt Wälder und Wiesen wachsen, ernährt andere Tiere. Und er ernährt auch uns. Der Boden ist eine endliche Ressource, die geschützt werden muss. Axel Don: "Wir verlieren quasi das Produktionspotenzial für 6.500 Brötchen jede Minute durch Versiegelung. Und diese Zahl, als ich das berechnet habe, das sind ja 3,4 Milliarden Brötchen jährlich an Produktionspotenzial, was wir für immer verlieren, hat mir nochmal klar gemacht, dass wir da wirklich ein Problem haben und dass wir Lösungen brauchen und dass es so nicht weiter geht."
Eingeengter Baum in einer Berliner Einkaufspassage
Die Bodenversiegelung rückt der Natur zuweilen auf drastische Weise auf den Pelz (IMAGO / Steinach)

"Der Boden hat irgendwie keine richtige Lobby"

Was aus den ehemaligen Äckern in Wölfersheim wird, ist noch unklar. Der BUND hat einen vorläufigen Baustopp erwirkt, unter anderem wegen artenschutzrechtlicher Versäumnisse im Genehmigungsverfahren. Auf das Bundesbodenschutzgesetz hingegen würde der BUND-Sprecher Werner Neumann eher nicht zählen. Das zeigten Erfahrungen aus anderen Bauprojekten:
"Der Boden verschwindet unter Beton und Asphalt. Aber dann wird halt festgestellt, das sei halt alles alternativlos. Und da sieht man auch in den ganz konkreten Verfahren, dass das Bodenschutzgesetz letztlich gar eine Wirkung hat, als dass die Planer eben reinschreiben, der Schaden sei halt da, aber man wüsste auch nicht, was man machen sollte."
Das Resümee von Volkmar Wolters: "Der Boden hat irgendwie keine richtige Lobby. Und das wäre dringend erforderlich, da mal mehr aktiv zu werden und es nicht nur bei Lippenbekenntnissen zu belassen. Denn Boden heißt Leben und da geht gar nichts dran vorbei."