
Im Gegenzug müssten die Westbalkan-Länder die gemeinsame Außenpolitik mittragen, betonte Borrell. Vor allem Serbien steht in der Kritik, weil es die Russland-Sanktionen der EU nicht umsetzt. Regierungschefin Brnabic begründete dies mit den Strafmaßnahmen im Zuge der Jugoslawien-Kriege. Serbien habe in den 90er Jahren darunter gelitten und stehe auf dem Standpunkt, dass sie die Schwächsten im Land träfen. An dem Westbalkan-Gipfel nahmen zudem Vertreter aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien sowie aus dem Kosovo teil.
Der Brüsseler Gipfel soll die Beitrittsperspektive der sechs Staaten bekräftigen - aber ohne konkreten Zeitplan. Die Europäer haben den Westbalkan-Partnern ein Wachstumspaket von sechs Milliarden Euro in Aussicht gestellt, das an Reformen geknüpft ist. Umstritten ist in der EU der Beginn von Beitrittsverhandlungen mit Bosnien-Herzegowina. Ungarn und Österreich fordern ihn, Deutschland lehnt dies zum jetzigen Zeitpunkt ab.
An den Westbalkan-Gipfel schließt sich am Donnerstag der reguläre EU-Gipfel an. Dabei geht es unter anderem um den Start der Beitrittsgespräche mit der Ukraine, den Ungarn zuletzt blockierte.
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Diese Nachricht wurde am 13.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.