Der Kommunikationswissenschaftler Thorsten Quandt gilt als Koryphäe seines Fachs, geschmückt mit diversen Wissenschaftspreisen, beliebt bei den Studenten. Dass er nach drei Jahren als Professor in Hohenheim ein Ruf an die Uni Münster bekam, hat niemanden in Hohenheim gewundert. Da Quandt aber bleiben wollten - führte er, wie in solchen Fällen üblich, Bleibeverhandlungen mit seinem Rektor, der legte nach und machte Quandt ein gutes Angebot. Doch dann kam etwas dazwischen - eine Weisung des Wissenschaftsministeriums an die Uni, so der Rektor der Uni, Stephan Dabbert:
"Wir dürfen seit Kurzem keine unbefristeten Leistungszulagen mehr zahlen. Das bedeutet, dass wir bei den Professorengehältern für etablierte Kräfte derzeit keine attraktiven Angebote machen können."
Das Professorengehalt nach der neuen W-Besoldung setzt sich aus einem Grundgehalt und einer Leistungszulage zusammen. Dass soll eigentlich den Sinn haben, dass Universitäten gefragten Professoren Angebote machen können und so beim Wettbewerb um die besten Köpfe mitmachen können.
Hohenheim nach der Weisung aus dem Ministerium im Augenblick aber nicht. Der Grund ist, so der Sprecher des Wissenschaftsministeriums Jörg Schönmann, dass die Uni Hohenheim bereits seit 2007 den Vergaberahmen für Professorengehälter überzogen hat und dass sich inzwischen ein Schuldenberg von 400.000 Euro aufgehäuft hat - weshalb das Ministerium als Aufsichtsbehörde der Uni reagieren musste:
"Das ist eine Überziehung des Vergaberahmens, die gesetzlich nicht zulässig ist. Und darauf hat dann das Ministerium hingewiesen. Und die Auswirkung ist, dass für den Zeitraum, bis eine Konsolidierung erfolgt ist, eine Gewährung von unbefristeten Leistungsbezügen bei Professoren nicht möglich ist."
Diese Weisung also platze mitten in die Bleibeverhandlungen von Thorsten Quandt. Das war, so Quandt:
"Natürlich nicht ideal. Es ist so, dass quasi in dem Verhandlungsprozess die ganze Verhandlungssituation sich verändert hat. Man ging anfangs von etwas anderem aus und konnte dann bestimmte Aussagen, die anfangs getroffen wurden nicht mehr einhalten. Aufgrund dieser Situation, dass das Ministerium gesagt hat, hier können wir keine Zulagen mehr bezahlen."
Am Ende führte die ungute Situation jedenfalls vor wenigen Tagen dazu, dass Quandt sich gegen Hohenheim und für Münster entschieden hat, zum Leidwesen seiner Studenten.
Und auch Rektor Stephan Dabbert, der erst seit wenigen Wochen in diesem Amt ist, ist mit de Weggang des Professors wie auch mit der gesamten Situation mehr als unglücklich. Schließlich war er mit dem Ziel angetreten, weitere Spitzenwissenschaftler für Hohenheim zu gewinnen:
"Das ist, warum die Situation auch bitter, schwierig, unangenehm für mich persönlich ist. Ich bin jetzt erstmal gezwungen, einen finanziellen Sanierungskurs zu fahren und der erlaubt es nicht, sofort umzusetzen, wofür ich eigentlich angetreten bin."
Diesem Sanierungskurs fällt offenbar nicht nur der Kommunikationswissenschaftler Quandt zum Opfer, auch zwei weitere Professoren sind auf dem Sprung, weil sie einen Ruf bekommen haben und die Uni ihnen nicht genug bieten kann.
Und das alles wegen eines Defizits von 400.000 Euro beziehungsweise einer Leistungszulage von ein paar Hundert Euro im Monat. Nicht viel im Vergleich zu den drei Millionen Drittmitteln, die der Kommunikationswissenschaftler Quandt eingeworben, seitdem er in Hohenheim ist.
"Wir dürfen seit Kurzem keine unbefristeten Leistungszulagen mehr zahlen. Das bedeutet, dass wir bei den Professorengehältern für etablierte Kräfte derzeit keine attraktiven Angebote machen können."
Das Professorengehalt nach der neuen W-Besoldung setzt sich aus einem Grundgehalt und einer Leistungszulage zusammen. Dass soll eigentlich den Sinn haben, dass Universitäten gefragten Professoren Angebote machen können und so beim Wettbewerb um die besten Köpfe mitmachen können.
Hohenheim nach der Weisung aus dem Ministerium im Augenblick aber nicht. Der Grund ist, so der Sprecher des Wissenschaftsministeriums Jörg Schönmann, dass die Uni Hohenheim bereits seit 2007 den Vergaberahmen für Professorengehälter überzogen hat und dass sich inzwischen ein Schuldenberg von 400.000 Euro aufgehäuft hat - weshalb das Ministerium als Aufsichtsbehörde der Uni reagieren musste:
"Das ist eine Überziehung des Vergaberahmens, die gesetzlich nicht zulässig ist. Und darauf hat dann das Ministerium hingewiesen. Und die Auswirkung ist, dass für den Zeitraum, bis eine Konsolidierung erfolgt ist, eine Gewährung von unbefristeten Leistungsbezügen bei Professoren nicht möglich ist."
Diese Weisung also platze mitten in die Bleibeverhandlungen von Thorsten Quandt. Das war, so Quandt:
"Natürlich nicht ideal. Es ist so, dass quasi in dem Verhandlungsprozess die ganze Verhandlungssituation sich verändert hat. Man ging anfangs von etwas anderem aus und konnte dann bestimmte Aussagen, die anfangs getroffen wurden nicht mehr einhalten. Aufgrund dieser Situation, dass das Ministerium gesagt hat, hier können wir keine Zulagen mehr bezahlen."
Am Ende führte die ungute Situation jedenfalls vor wenigen Tagen dazu, dass Quandt sich gegen Hohenheim und für Münster entschieden hat, zum Leidwesen seiner Studenten.
Und auch Rektor Stephan Dabbert, der erst seit wenigen Wochen in diesem Amt ist, ist mit de Weggang des Professors wie auch mit der gesamten Situation mehr als unglücklich. Schließlich war er mit dem Ziel angetreten, weitere Spitzenwissenschaftler für Hohenheim zu gewinnen:
"Das ist, warum die Situation auch bitter, schwierig, unangenehm für mich persönlich ist. Ich bin jetzt erstmal gezwungen, einen finanziellen Sanierungskurs zu fahren und der erlaubt es nicht, sofort umzusetzen, wofür ich eigentlich angetreten bin."
Diesem Sanierungskurs fällt offenbar nicht nur der Kommunikationswissenschaftler Quandt zum Opfer, auch zwei weitere Professoren sind auf dem Sprung, weil sie einen Ruf bekommen haben und die Uni ihnen nicht genug bieten kann.
Und das alles wegen eines Defizits von 400.000 Euro beziehungsweise einer Leistungszulage von ein paar Hundert Euro im Monat. Nicht viel im Vergleich zu den drei Millionen Drittmitteln, die der Kommunikationswissenschaftler Quandt eingeworben, seitdem er in Hohenheim ist.