Donnerstag, 25. April 2024

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Bücher für junge Leser
Die besten 7 im Monat November

Ein deutscher Klassiker mit opulenten Bildern und ein niederländischer Klassiker in neuer Übersetzung, jede Menge Tiere im Schnee und eine Zikade im Büro und jede Menge Mädchen, die für die Wahrheit kämpfen, für ihren Platz im Leben oder einfach mit dem Wahnsinn der Welt umzugehen lernen.

Robert Elstner im Gespräch mit Ute Wegmann | 02.11.2019
Ein Mädchen liegt in einer Hängematte und liest
Die besten 7 Bücher für junge Leser im November (imago images / Westend61)
"Pass auf!"
Von Silvia Borando
Verlag Freies Geistesleben, 44 Seiten, 14 Euro ab 3 Jahre
Zuerst ist es sehr still. Aber dann: ein Junge, ein Mädchen, ein Vogel, eine Katze, ein Bär, rosafarbene Hasen und jede Menge Schnee. Vom Fenster aus beobachten die beiden Kinder, was im Garten geschieht. Es könnte wirklich gefährlich werden da draußen! Eine Geschichte ohne Worte, aber mit farbstarken Bildern und einem heiteren Ende.
"Zikade"
Von Shaun Tan
Aus dem Englischen von Eike Schönfeld
Aladin Verlag, 32 Seiten, 17 Euro ab 7 Jahre
Zikade ist Büroangestellter in einer grauen Bürozelle im Großraumbüro. Seine Wohnung: eine Nische in der Mauerritze. Nie hat er einen Fehler gemacht und nie war er krank. Seine Kollegen, die Menschen, haben ihn trotzdem verachtet. Als er in Rente geht, gibt es nicht einmal eine Dankesrede. Zikade steigt hinauf auf das Dach des Bürogebäudes, um Abschied zu nehmen. Er fliegt zurück in seine Heimat. Ein sehr besonderes Buch des australischen Bilderbuchkünstlers über Pflichterfüllung und Gehorsam und Menschsein.
"Die unendliche Geschichte"
Von Michael Ende und Sebastian Meschenmoser (Illustration)
Thienemann Verlag, 416 Seiten, 35 Euro ab 10 Jahre
Ein Junge entdeckt in einem Antiquariat ein Buch, das ihn auf magische Weise anzieht: "Die unendliche Geschichte". Er liest vom Reich Phantásien, in dem sich auf unheimliche Weise das Nichts immer weiter ausbreitet, seitdem die Kindliche Kaiserin erkrankt ist. Der Junge Atréju findet heraus, dass sie einen neuen Namen benötigt, und den kann ihr nur ein Menschenkind geben. Bastian hätte eine Idee. Der Klassiker der deutschen Fantastik über die Macht und Kraft der Fantasie, jetzt mit den Bildern des Künstlers Sebastian Meschenmoser. Farbige Schmuckausgabe.
"Ein Junge wie Kees"
Von Theo Thijssen
Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
Wallstein Verlag, 432 Seiten, 24 Euro ab 14 Jahre
Ende des 19. Jahrhunderts wächst Kees Bakels in einfachen Verhältnissen im Amsterdamer Jordaan-Viertel auf. Er träumt sich in Fantasiewelten, um dem langweiligen Alltag zu entkommen. Um endlich etwas Besonderes zu sein, gewöhnt er sich einen außergewöhnlichen Gang an, den er sich von Turnern abgeschaut hat. Bald kennt die ganze Stadt den Jungen, der mit schwingenden Armen durch Amsterdams Straßen läuft. Doch mit dem Tod des Vaters holt ihn die Realität ein und Kees muss Verantwortung für seine Familie übernehmen. Humorvoll wird erzählt, wie ein Junge in seine Lebensverantwortung hineinwächst. Ein großer Klassiker der niederländischen Literatur.
"Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte"
Von Dita Zipfel und Rán Flygenring (Illustration)
Hanser Verlag, 200 Seiten, 15 Euro ab 11 Jahre
Lucie braucht Geld, weil sie nach Berlin will. Da kommt dieser Hunde-Gassigeh-Job wie gerufen. Aber was ist mit dem Hundebesitzer los? Der Hund ist tot und der Zettel das Täuschungsmanöver eines verrückten Alten, der Mädchen blöd findet und einen Ghostwriter für sein abgedrehtes Kochbuch sucht. Lucie ist entschlossen, hinter das Geheimnis des Mannes und seiner Rezepte mit Drachenherzen (in Wahrheit Tomaten) und Werwolfspucke (sieht aus wie Honig) zu kommen. Schließlich denkt er, man würde ihm nach dem Leben trachten. Den Liebestrank will Lucie auf jeden Fall mal ausprobieren. An Marvin, den alle Mädchen toll finden. Eine völlig verrückte, erfrischende, lustige Geschichte über den Wahnsinn.
"Poet X"
Von Elisabeth Acevedo
Aus dem Englischen von Leticia Wahl
Rowohlt Verlag, 352 Seiten, 15 Euro ab 14 Jahre
Schweigen soll Xiomara, so wie ihre strenggläubige Mutter es verlangt. In ihrem Viertel in New York übernehmen Fäuste das Reden. Und X hat jede Menge Geheimnisse: ihre Gefühle für Aman aus ihrer Klasse; ihr Notizbuch voller Gedichte, das sie unter dem Bett versteckt und der Slam-Poetry-Club, wo sie sich eines Tages auf die Bühen stellen wird. Hier kommen alle Geheimnisse ans Licht, denn Xiomara bricht ihr Schweigen und verlangt, von allen gehört zu werden. Ein großartiges Debüt aus Amerika.
"Nicht so das Bilderbuchmädchen"
Von Agnes Ofner
Jungbrunnen Verlag, 177 Seiten, 17 Euro ab 12 Jahre
Sam wohnt gegenüber, so nah, dass Zara in sein Zimmer sehen kann. Er weint oft und Zara überlegt, wie sie ihm helfen könnte. Sie beginnt ihm zu schreiben, auf Zetteln, die sie ins Fenster hängt. Aber Sam bleibt auf Distanz. Nach und nach wird deutlich, dass Sam im Körper eines Mädchen lebt, und dieser weibliche Körper entwickelt sich immer mehr. Zara wird versuchen, Sam zu verstehen, während sie selbst gerade zum ersten Mal richtig verliebt ist. Eine Geschichte über die Suche nach sich selbst.