
Demnach soll zunächst die Errichtung von bis zu zehn Gigawatt an Gas-Kraftwerksleistung ausgeschrieben werden. Die Kraftwerke sollen im kommenden Jahrzehnt auf Wasserstoff umgestellt werden. Ihr Zweck ist, die je nach Wetter schwankende Einspeisung von Wind- und Solarstrom ins Netz auszugleichen. Die Bundesregierung will Planung und Genehmigung der Anlagen beschleunigen. Förderungen sollen aus dem Klima- und Transformationsfonds finanziert werden.
Die Regierung hatte lange um die Kraftwerksstrategie gerungen. Energieunternehmen scheuen bislang Investitionen, weil sich die neuen wasserstofffähigen Gaskraftwerke nach ihren Angaben bislang nicht rechnen. Von der Umsetzung der Strategie hängt auch ab, wann Deutschland das letzte Kohlekraftwerk abschalten kann.
Erleichterung bei Energiebranche
Die Energiebranche reagierte erleichtert, dass die Einigung nach langem Ringen innerhalb der Koalition zustande kam. Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energiewirtschaft, Andreae, sprach von einem entscheidenden Baustein für einen erfolgreichen Weg in Richtung Klimaneutralität. Die Energiekonzerne Uniper und RWE erklärten, eine Beteiligung an den Ausschreibungen zu planen.
Der Vorstandsvorsitzende des Stromnetzbetreibers 50Hertz, Kapferer, sprach von einer guten Nachricht für die Energiewende und für eine zuverlässige Stromversorgung. Der energiepolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jung, kritisierte dagegen, die Finanzierung der neuen Kapazitäten bleibe unklar. Die Deutsche Umwelthilfe beklagte, der Schwerpunkt der Pläne liege auf dem Neubau fossiler Kraftwerke.
Diese Nachricht wurde am 05.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.