Medienbericht
Bundesregierung treibt Pläne für Aktivrente voran - Kritik von der Caritas

Die Bundesregierung treibt einem Medienbericht zufolge ihre Pläne für eine sogenannte Aktivrente voran.

    Ein Mann mit Glatze und blauer Latzhose prüft an einem Stromkasten die Leitungen
    Die sogenannte Aktivrente ist Teil eines Rentenpakets der Bundesregierung (Symbolbild). (picture alliance / Bildagentur-online / Leitner-McPho / Bildagentur-online / Leitner-McPhoto)
    Am 8. Oktober soll das Bundeskabinett das Vorhaben billigen, wie die "Bild"-Zeitung meldet. Eine Entscheidung im Bundestag sei für Anfang Dezember geplant. Das Bundesfinanzministerium erklärte auf Anfrage, man werde in Kürze einen Gesetzentwurf zur Aktivrente vorlegen. Kanzler Merz hatte kürzlich die Einigung der Koalition auf die Aktivrente bekannt gegeben. Das Modell sieht vor, dass Ruheständler künftig bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen können. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, freiwillig länger zu arbeiten.

    Kritik von Caritas: Aktivrente "unglaublich ungerecht"

    Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Welskop-Deffaa bezeichnete die Aktivrente als "unglaublich ungerecht". Ein rüstiger Akademiker mit guter Rente, der nebenher noch 2.000 Euro verdiene, müsse dann keine Steuern zahlen, sagte sie der "Welt am Sonntag". Eine normalberufstätigte Pflegekraft mit drei Kindern in der Tagesbetreuung hingegen, die ihre Stelle etwas aufstocken wolle, müsse jeden zusätzlichen Euro voll versteuern. Das könne nicht richtig sein.
    Der frühere SPD-Chef Müntefering begrüßt die Aktivrente. Das System müsse flexibler werden, sagte er der Süddeutschen Zeitung. Als Arbeitsminister habe er den Mut für die schrittweise Anhebung der Regelaltersgrenze von 65 auf 67 Jahre aufgebracht. Wie damals könne man sich auch heute die Folgen von Untätigkeit ausrechnen. Man dürfe nicht kneifen.
    Diese Nachricht wurde am 27.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.