Die scheidende AfD-Europaabgeordnete Limmer forderte ihren Bundesvorstand zur Aufarbeitung auf. Sie sagte im Deutschlandfunk, es sei verstörend, dass die Ungereimtheiten um Spitzenkandidat Krah der Parteiführung in Gänze bekannt gewesen seien. Vor ihrem Ausscheiden aus dem Bundesvorstand 2022 habe sie den Parteichefs Weidel und Chrupalla einen Brief über Loyalitätsvorwürfe gegen Krah und dessen Abstimmungsverhalten überbracht. Der Bundesvorstand habe sich massiv für eine Spitzenkandidatur Krahs eingesetzt. Sich jetzt wegzuducken, sei blamabel, sagte Limmer.
Krah bleibt AfD-Spitzenkandidat für Europawahl
Der AfD-Bundesvorsitzende Chrupalla hatte mitgeteilt, dass Krah Spitzenkandidat bleibe, aber nicht am Wahlkampfauftakt am kommenden Wochenende in Donaueschingen teilnehmen werde. Krah hat den unter Spionageverdacht stehenden Mitarbeiter inzwischen entlassen und bestreitet eine Verwicklung.
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden prüft derzeit Ermittlungen gegen den Politiker auch wegen möglicher illegaler Zahlungen aus Russland. Nach Einleitung der Vorermittlungen bestritt Krah gegenüber dem MDR weiter jedes Fehlverhalten. Schon seit Wochen gibt es Berichte über mögliche Verbindungen von Krah und seinem Parteikollegen Bystron zu prorussischen Netzwerken. Bystron ist die Nummer zwei auf der Kandidatenliste.
CDU kritisiert Festhalten der AfD an Krah
Die Union kritisierte das Festhalten der AfD an Krah. Unionsfraktionsvize Spahn sagte der Zeitung "Die Welt", der Spitzenkandidat der AfD zur Wahl des Europäischen Parlaments sei offenkundig ein Handlanger Chinas und dessen kommunistischen Regimes. Die AfD sollte hier klare Konsequenzen ziehen.
Diese Nachricht wurde am 25.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.