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17. Juni 1953
Bundestag erinnert an DDR-Volksaufstand vor 70 Jahren

Der Bundestag hat mit einer Gedenkstunde an den DDR-Volksaufstand vor 70 Jahren erinnert. Bundespräsident Steinmeier sagte in seiner Rede, hunderttausende Menschen hätten 1953 den Mut gehabt, gegen das SED-Regime aufzubegehren. Dafür sei ihnen höchster Respekt zu zollen.

    Berlin: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht bei einer Gedenkstunde zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR im Deutschen Bundestag. Hinter ihm steht eine Gebärden-Dolmetscherin.
    Gedenken 70. Jahrestag des Volksaufstands in der DDR im Bundestag. (Bernd von Jutrczenka / dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Der DDR-Volksaufstand stehe für den großen menschlichen Willen zur Freiheit, betonte Steinmeier. Er sei ein herausragendes Ereignis der deutschen Geschichte, auf das das ganze Land stolz sein könne.

    Bundestagspräsidentin Bas: "Demokratiegeschichte geschrieben"

    Bundestagspräsidentin Bas erklärte, der Ruf der Aufständischen "Wir wollen freie Menschen sein" versetze bis heute Diktatoren in Aufruhr. Was 1953 seinen Anfang nahm, sei in der friedlichen Revolution von 1989 vollendet worden. Mit diesen beiden Freiheitskämpfen hätten vor allem die Menschen in Ostdeutschland Demokratiegeschichte geschrieben. Die Erinnerung daran dürfe nicht verblassen.
    Vor 70 Jahren streikten zunächst in Ost-Berlin Bauarbeiter, um gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen zu protestieren. Am 17. Juni erfasste ein Aufstand die gesamte DDR, der später von sowjetischen Truppen niedergeschlagen wurde. 55 Menschen wurden getötet, hunderte verletzt.
    Altbundespräsident Gauck rief im Deutschlandfunk dazu auf, wieder öfter an den Aufstand vom 17. Juni 1953 zu erinnern. Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler sagte im Dlf, auch in den Schulen sollten die Ereignisse vor 70 Jahren öfter thematisiert werden.
    Das Interview mit Joachim Gauck können Sie hier nachlesen.
    Diese Nachricht wurde am 16.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.