Bundestag
Bundesverfassungsgericht soll besser geschützt werden - Abstimmung auch über Entlastungsgesetz

Im Deutschen Bundestag ist über eine Grundgesetzänderung zum besseren Schutz des Bundesverfassungsgerichts vor politischer Instrumentalisierung oder Blockade debattiert worden.

    Außenansicht des Bundesverfassungsgerichts, eines Gebäude im nüchtern-modernen Stil der Sechzigerjahre.
    Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe soll besser vor politischer Instrumentalisierung geschützt werden. (Imago / Rupert Oberhäuser)
    Innenministerin Faeser verwies auf historische Erfahrungen mit der Weimarer Republik. Die SPD-Politikerin sagte, das Scheitern der damaligen Demokratie sei auch auf das Versäumnis zurückzuführen, die notwendigen Schritte zu ihrer Verteidigung zu unternehmen. Der AfD-Abgeordnete Jacobi lehnte das Vorhaben ab und warf den anderen Parteien wörtlich vor, sich als die wackeren Verteidiger des Rechtstaats gegen die böse AfD darzustellen.
    Derzeit wird das Ergebnis der Abstimmung über den Entwurf von SPD, Grünen, FDP und Union erwartet. Dieser sieht vor, zentrale Vorgaben zur Struktur des Gerichts im Grundgesetz zu verankern, so dass sie nur mit einer Zweidrittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat geändert werden können. Dies geht bislang mit bereits einfacher Mehrheit.
    Ebenfalls zur Abstimmung stehen im Bundestag Entlastungen wie eine leichte Anhebung des Kindergelds sowie des Kinderfreibetrags. Daneben soll der Einkommensteuer-Tarif angepasst werden, um negative Effekte der Inflation auszugleichen. Darauf hatten sich die ehemaligen Ampel-Koalitionäre kürzlich verständigt.
    Diese Nachricht wurde am 19.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.