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Minusma-Mission
Bundeswehr könnte notfalls auch kurzfristig aus Mali abziehen

Die Bundeswehr bereitet sich auf einen vorgezogenen Abzug aus Mali vor. Im Falle einer akuten Gefährdung gehe dies auch innerhalb von Tagen, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. Hintergrund ist die Forderung der Militärregierung in Bamako nach einem baldigen Ende der UNO-Mission aus dem westafrikanischen Land.

    Soldaten der Bundeswehr gehen durch ein Feldlager in Mali.
    Soldaten der Bundeswehr im Feldlager Camp Castor (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Der Sprecher des deutschen Einsatzkontingents in Mali, Oberstleutnant Smoll, sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, man habe die entsprechenden Hausaufgaben erledigt. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Gespräche in New York liefen auf Hochtouren, um die Interessen der malischen Regierung, der Truppensteller vor Ort einschließlich Deutschlands und der Menschen im Land in Einklang zu bringen. Derweil warnte das Auswärtige Amt im Falle eines schnellen Abzug vor einem Sicherheitsvakuum in der Sahel-Zone.
    Die malische Militärregierung hatte den Bewegungsspielraum der Mission zuletzt bereits stark einschränkt und arbeitet stattdessen mit Söldnern der russischen Wagner-Gruppe zusammen. Die Bundeswehr ist seit 2013 an dem "Minusma" genannten Einsatz beteiligt. Laut Verteidigungsministerium sind derzeit 1.125 deutsche Soldatinnen und Soldaten in Mali.
    Es ist damit der größte Auslandseinsatz der Bundeswehr. Das UNO-Mandat für den Einsatz läuft am Freitag aus und müsste bis dahin verlängert werden. Nach dem bestehenden Bundestags-Mandat sollen die Truppen bis spätestens Mai nächsten Jahres abgezogen sein.
    Diese Nachricht wurde am 28.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.