Ukraine
Bundeswehrverband: Sicherheitsgarantien müssen in aller Konsequenz durchdacht werden

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, Wüstner, fordert mehr Klarheit in der Debatte über Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Die Politik müsse viel mehr erklären, was das konkret bedeute, sagte Wüstner im Deutschlandfunk. Sicherheit gehe nur über Abschreckung.

    Ein ukrainischer Soldat feuert eine Kanone ab.
    Am 24. Februar 2022 marschierte Russland in der Ukraine ein. Im Bild ein ukrainischer Soldat. (AFP / Handout / 24th Mechanized Brigade of Ukrainian Armed Forces)
    Das müsse man in aller Konsequenz durchdenken und dann entsprechende Fähigkeiten zur Verfügung stellen. Ein Militäreinsatz in der Ukraine sei nicht zielführend, wenn es keine gemeinsame Strategie gebe. Wüstner bekräftigte zugleich, dass die Debatte über Sicherheitsgarantien zu früh komme, da man zunächst einen Waffenstillstand erreichen müsse. Dafür müsse die Ukraine gestärkt und international Druck auf Russland erzeugt werden.
    Die EU-Außenbeauftragte Kallas sagte der BBC, die beste Sicherheitsgarantie sei eine starke ukrainische Armee. Die Unterstützerländer seien gefragt, selbst zu entscheiden, welchen Beitrag sie leisten könnten.

    Selenskyj will militärischen Druck auf Russland erhöhen

    Der ukrainische Präsident Selenskyj hat eine Ausweitung der Gegenangriffe auf Russland angedeutet. Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videoansprache, die Ukraine müsse sich aus dem Dauerzustand der ständigen Verteidigung lösen und selbst stärker zum Angriff übergehen.
    Kremlchef Putin verstehe nichts außer Macht und Druck, fügte Selenskyj hinzu. Die ukrainische Armee werde Land und Volk weiter schützen. Vor der Videoansprache hatte sich US-Präsident Trump in seiner Internetplattform Truth Social für stärkere Gegenangriffe der Ukraine ausgesprochen. Ohne eigene Attacken könne ein überfallenes Land einen Krieg nicht gewinnen.
    Die Ukraine greift in ihrem Abwehrkampf immer wieder Ziele in von Russland besetzten Gebieten sowie in Russland an, teils auch tief im Hinterland.

    Zwei Tote bei ukrainischem Angriff auf russisch besetzte Stadt Jenakijewe

    Bei einem ukrainischen Angriff auf die von Russland besetzte Stadt Jenakijewe sind nach örtlichen Angaben zwei Menschen getötet worden. Außerdem gab es 21 Verletzte, wie der von der Regierung in Moskau eingesetzte Gouverneur der Region Donezk auf Telegram mitteilte. Die Stadt sei mit Raketen und Drohnen angegiffen worden, erklärte er. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Angaben.

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    Diese Nachricht wurde am 22.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.