Gewerkschaft Verdi
Bundesweit Warnstreiks in Kliniken und Heimen gestartet - am Freitag Einschränkungen bei Kitas und Sozialen Diensten

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat Verdi einen bundesweiten Warnstreik an zahlreichen Krankenhäusern und in Pflegeeinrichtungen gestartet. Die Gewerkschaft erwartet, dass sich Beschäftigte aus bundesweit mehr als 200 Gesundheitseinrichtungen daran beteiligen.

    Köln: Ein Plakat weist auf den Warnstreik in der Städtischen Klinik in Köln-Merheim hin.
    Bundesweiter Warnstreik in Kliniken und Pflegeheimen (Henning Kaiser / dpa / Henning Kaiser)
    So seien in Köln etliche Beschäftigte mehrerer Kliniken dem Streikaufruf gefolgt, sagte ein Verdi-Vertreter der Deutschen Presse-Agentur. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sind etliche Kundgebungen geplant. Verdi-Bundeschef Werneke will am Vormittag im ostwestfälischen Bad Oeynhausen sprechen. Weitere Kundgebungen sind in Dortmund, Bochum, Essen, Köln oder Solingen vorgesehen. Laut Gewerkschaft gibt es in allen bestreikten Einrichtungen einen Notdienst. In Pflegeheimen werde häufig auf eine Besetzung wie an Wochenenden zurückgegriffen. 
    Mit dem Aktionstag, der sich Warnstreiks in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes wie etwa kommunalen Verkehrsbetrieben anschließt, will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber weiter erhöhen. So gelte es die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen zu verbessern, um Beschäftigte zu halten, neue Mitarbeiter zu gewinnen so und dem Personalmangel entgegenzuwirken. Am Freitag sind dann Kitas und soziale Dienste betroffen.

    Kritik von kommunalen Arbeitgebern

    Die kommunalen Arbeitgeber kritisieren das Vorgehen. Warnstreiks, die die Kinderbetreuung, die Gesundheitsversorgung und den Nahverkehr einschränkten oder gar lahmlegten, schadeten in erster Linie den Bürgern. Das sei mitten in den Verhandlungen nicht nachvollziehbar. Die dritte Verhandlungsrunde vom 14. bis zum 16. März solle eine "tragfähige Lösung" bringen. Dafür brauche es aber Bewegung auf beiden Seiten.
    Verdi fordert acht Prozent mehr Entgelt, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber hatten bisher kein konkretes Angebot vorgelegt.
    Diese Nachricht wurde am 06.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.