
Psychologische Beratung und Unterstützung sei deshalb derzeit die ”Haupt-Herausforderung” für die humanitäre Hilfe, sagte Müller. So gebe es in vielen ukrainischen Familien eine große Sprachlosigkeit. Auch sei ein Anstieg von häuslicher Gewalt festzustellen. "Kinder, die sich auf die Rückkehr ihrer Väter gefreut haben, müssen feststellen, dass diese nicht mehr dieselben sind."
Russland attackiere zudem bewusst die Zivilbevölkerung, um den Ukrainern zu zeigen: "Ihr seid nirgendwo sicher." Das mache eine Rückkehr für Soldaten ins normale Leben und eine Verarbeitung des Geschehenen extrem schwierig. "Der Krieg hat sich tief in die Gesellschaft eingegraben".
Viele Menschen auf Hilfe angewiesen
Nach Angaben von Müller sind inzwischen 40 Prozent der Menschen in der Ukraine auf Hilfslieferungen angewiesen, darunter viele alte Menschen, die nicht mehr die Kraft hätten, die Frontgebiete zu verlassen. Die materielle Not nehme im Land zu. Zugleich mache sich auch in der Ukraine bemerkbar, dass die USA ihre internationale humanitäre Hilfe stark gekürzt hätten.
Caritas unterhält 67 Sozial-Zentren in der Ukraine
Caritas international hat nach eigenen Angaben 2024 für Hilfsprojekte in der Ukraine rund 11,5 Millionen Euro aufgewandt. Die Organisation unterhält unter anderem 67 Sozial-Zentren mit Beratungs-, Therapie- und Hilfsangeboten.
Diese Nachricht wurde am 26.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.