Donnerstag, 25. April 2024

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Vor 175 Jahren gestorben
Caroline Herschel, die erste Profi-Astronomin

Die wohl erste bezahlte Astronomin der Welt war Caroline Herschel. Von König George dem Dritten erhielt sie Ende des 18. Jahrhunderts ein Gehalt von 50 Pfund im Jahr – als Assistentin ihres Bruders Friedrich Wilhelm, des Königlichen Astronomen.

Von Dirk Lorenzen | 09.01.2023
Caroline Herschel (1750-1848) mit einer Zeichnung des Planetensystems
Caroline Herschel (1750-1848) mit einer Zeichnung des Planetensystems (RAS)
Die Herschels stammten aus Hannover, das damals in Personalunion vom englischen König regiert wurde. Friedrich Wilhelm, ein Militärmusiker, nahm eine Stelle in England an, und bat seine zwölf Jahre jüngere Schwester Caroline, ihm zu folgen.
Beide einte die Begeisterung für die Musik – und das Weltall. Anfangs war die Himmelskunde ein Hobby der Geschwister. Die Entdeckung des Planeten Uranus 1781 machte vor allem Friedrich Wilhelm berühmt. Danach widmeten sich beide ganz der Astronomie.

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Es folgten wissenschaftlich äußerst ergiebige Jahre, etwa mit der Entdeckung der Infrarotstrahlung und der Kartierung der Milchstraße. Caroline entdeckte acht Kometen, spürte etliche Nebel am Himmel auf und gab bedeutende Kataloge heraus.
Heute vor 175 Jahren ist die große Astronomin mit fast 98 in Hannover gestorben. Beim Staatsbesuch von Bundeskanzlerin Merkel in Großbritannien vor anderthalb Jahren wurde die Caroline-Herschel-Medaille gestiftet.
Forscherinnen aus Deutschland und Großbritannien erhalten sie im jährlichen Wechsel. Die erste Preisträgerin ist Eva Grebel, die die Entwicklung von Galaxien untersucht – darunter auch einige, die Caroline Herschel einst als „Nebelflecken“ erspäht hatte.