Religion
ARD-Bericht über christliche Glaubensbekundungen im Profi-Fußball - CDU-Politiker legt Programmbeschwerde ein

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Volkmann wirft der "Tagesschau" vor, einseitig über christliche Fußballer berichtet zu haben, die ihren Glauben offen bekunden. Der Politiker hat beim NDR Programmbeschwerde eingereicht.

    Spieler des HSV feiern im Mai den Aufstieg in die 1. Bundesliga. In der Mitte ist Davie Selke zu sehen, der als einziger ein auffällig weißes T-Shirt trägt. Darauf steht in schwarzen Buchstaben: "Jesus is king" (Jesus ist König).
    HSV-Spieler Davie Selke feiert mit einem "Jesus-is-king"-T-Shirt die Rückkehr des Hamburger Sportvereins in die 1. Bundesliga. (IMAGO / Sebastian Räppold / Matthias Koch)
    In dem Schreiben, das der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt, wirft Volkmann dem Sender vor, christliche Glaubensbezeugungen pauschal zu problematisieren. Dies stelle eine Missachtung der religiösen Überzeugungen gläubiger Christinnen und Christen dar. Konkret geht es um einen Instagram-Post der Tagesschau-Redaktion über religiöse Fußball-Influencer vom 30. Mai. Darin heißt es, Fußball-Profis zeigten sich immer häufiger beim Beten oder mit Jesus-Shirts. Bei vielen sei dies einfach ein Zeichen ihres Glaubens, bei manchen stecke allerdings gezielte Missionsarbeit dahinter. Eine Recherche der ARD-faktenfinder-Redaktion habe gezeigt: Einige Profis hätten Verbindungen zu evangelikalen Organisationen mit ultrakonservativen Ansichten. Zum Thema gab es auch einen längeren Beitrag auf tagesschau.de.
    Im Medienstaatsvertrag ist festgelegt, dass die Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender die sittlichen, religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen anderer zu achten haben. Volkmann schreibt: "Wenn eine öffentlich-rechtliche Redaktion gezielt christliche Bekenntnisse mit einem negativen Werturteil versieht und dabei Grundsätze journalistischer Sachlichkeit oder Ausgewogenheit außen vorlässt, wird die Grenze zu einer einseitigen Weltanschauungskommunikation überschritten." Der Politiker fordert den NDR-Rundfunkrat auf, eine Korrektur oder Rücknahme des Beitrags zu prüfen. Vom Sender hieß es auf Nachfrage, man werde in den kommenden Tagen dazu Stellung nehmen.
    Diese Nachricht wurde am 10.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.