Durak: Guten Morgen, Herr Böhmer.
Böhmer: Guten Morgen.
Durak: Wie ernst nehmen Sie den Angriff der Rechtsstaatlichen Offensive?
Böhmer: Wir nehmen das schon ernst. Wir haben ja bei der letzten Landtagswahl erlebt, dass eine von außen gesteuerte Partei einen erheblichen Wähleranteil gewinnen konnte, ohne dass sie überhaupt personenbekannt war. Diese jetzige Partei organisiert sich im Lande, sie tritt mit Personen aus Sachsen-Anhalt auf und mit Erwartungen, die schon ungewöhnlich sind. Man muss das ernstnehmen.
Durak: Ernstnehmen ist das Eine, Gegenmaßnahmen ergreifen ist das Andere. Wie wollen Sie denn dieser Partei Paroli bieten?
Böhmer: Zunächst wollen wir schauen, was diese Partei programmatisch will. Wir treten vor die Wähler mit programmatischen Aussagen und mit Zielvorstellungen. Diese Partei wird das auch tun. Solange das sehr ähnliche Aussagen sind, wird man dem ja nicht sehr widersprechen können. Aber alle Wünsche, alle Zielvorstellungen müssen realistisch sein, müssen finanzierbar sein, und über diese Dinge wird man dann natürlich sprechen müssen. Aber wir wollen auch nicht im Vorfeld über Probleme reden, die wir noch gar nicht so genau kennen. Mich wundert schon ein wenig, dass diese sogenannte Schill-Partei fast jeden Tag in den Medien erscheint, zu einer Zeit, als sie noch gar nicht existierte. Gestern ist die erste Ortsgruppe gegründet worden, wie wir eben gehört haben. Ich bin davon überzeugt, dass das heute in allen Medien steht. Ich wundere mich schon ein wenig, wie diese Partei öffentlich hochgejubelt wird.
Durak: Herr Böhmer, das liegt ganz einfach daran - das ist eine Erklärung von mir -, dass Sie die nächsten sind. Die nächsten Landtagswahlen finden hin Sachsen-Anhalt statt, und Schill hat sich Ihr Bundesland auserkoren, als Testfeld für die Bundestagswahl. Wenn er bei Ihnen bestimmte %e erreicht, dann will er bundesweit antreten. So sehr verwunderlich finde ich es nicht. Außerdem regiert Schill in Hamburg mit. Sie sagten, man muss sich die Themen angucken, und gewisse Ähnlichkeiten oder Anknüpfungspunkte schwangen mir akustisch jedenfalls mit. Könnte es denn in Sachsen-Anhalt die Möglichkeit geben, dass Sie mit Hamburg gleichziehen und versuchen, SPD und PDS gemeinsam mit der Schill-Partei zu schlagen, Sie als CDU?
Böhmer: Also dazu ist gegenwärtig aus meiner Sicht eine Aussage noch sehr unrealistisch. Ich habe mit die Koalitionsvereinbarung in Hamburg sehr wohl durchgelesen, und das, was dort vereinbart wurde, sind aus meiner Sicht sehr vernünftige Aussagen und Ziele, aber es entspricht nicht dem, was vorher von der sogenannten Schill-Partei zu hören war.
Durak: Um so besser für Sie. Wenn es sich so in Sachsen-Anhalt fortsetzt, dann bleibt nicht so viel Zeit dazwischen, dann kommt ihr gleich zum Thema.
Böhmer: Dann schauen wir mal. Außer den programmatischen Aussagen muss man sich natürlich auch anschauen, welche Personen diese Partei repräsentieren würde. Bisher war es meines Wissens so, dass Mitglieder aus anderen Parteien - leider auch aus der CDU -, die innerhalb der CDU nicht mehrheitsfähig waren, zu dieser Partei wechseln wollten und dies möglicherweise auch tun werden.
Durak: Herr Böhmer, sollte sich nicht die CDU vielleicht eher die potentiellen Wähler und deren Interessen anschauen?
Böhmer: Das machen wir außerdem. Das machen wir sowieso, auch ohne Schill-Partei.
Durak: Und zu welchen Erkenntnissen sind Sie gekommen?
Böhmer: Man kommt ganz schnell zu der Erkenntnis, dass zu dem, was jetzt in der Landespolitik gemacht wird, eine klare Alternative angeboten werden muss. Die Wähler wollen, dass es nicht so weitergeht wie bisher. Sie wollen, dass sich in Sachsen-Anhalt etwas ändert. Aber das tun wir auch.
Durak: Bei den letzten Landtagswahlen sind Sie auf etwas über 22 Prozent gekommen. Das war nicht gerade viel. Wie wollen Sie jetzt die konservativen Wähler, welche die Schill-Partei ja anspricht, überzeugen, doch eher CDU zu wählen?
Böhmer: Wir sind keine Partei, die sich nur auf einen einzigen Programmbereich begrenzt, also weder nur innere Ordnung und Sicherheit oder nur Wirtschaftspolitik, sondern wir wollen in fast allen Gesellschaftsbereichen, in denen aus unserer Sicht Veränderungen notwendig sind, auch Alternativangebote machen. Wir wollen mal schauen, ob das andere Parteien auch machen und was sie dann für Aussagen treffen werden. Bisher haben wir ja nur Absichtserklärungen gehört, und zwar meistens relativ locker formulierte Absichtserklärungen, ohne dass gesagt wird, wie man das finanzieren will, wie man das organisieren will usw. Da ist noch vieles unklar, da muss man schauen, welche Aussagen kommen werden.
Durak: Da könnte ja die CDU in Sachsen-Anhalt hilfreich zur Seite stehen.
Böhmer: Wir haben keinen Grund, einer anderen Partei gegenüber hilfreich zu sein. Wir werden darum kämpfen, dass die Leute möglichst uns wählen, aber wenn es Gruppierungen gibt, die etwas sehr Ähnliches wollen und in den Landtag kommen, dann werden wir uns das anschauen.
Durak: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Böhmer.
Link: Interview als RealAudio
Böhmer: Guten Morgen.
Durak: Wie ernst nehmen Sie den Angriff der Rechtsstaatlichen Offensive?
Böhmer: Wir nehmen das schon ernst. Wir haben ja bei der letzten Landtagswahl erlebt, dass eine von außen gesteuerte Partei einen erheblichen Wähleranteil gewinnen konnte, ohne dass sie überhaupt personenbekannt war. Diese jetzige Partei organisiert sich im Lande, sie tritt mit Personen aus Sachsen-Anhalt auf und mit Erwartungen, die schon ungewöhnlich sind. Man muss das ernstnehmen.
Durak: Ernstnehmen ist das Eine, Gegenmaßnahmen ergreifen ist das Andere. Wie wollen Sie denn dieser Partei Paroli bieten?
Böhmer: Zunächst wollen wir schauen, was diese Partei programmatisch will. Wir treten vor die Wähler mit programmatischen Aussagen und mit Zielvorstellungen. Diese Partei wird das auch tun. Solange das sehr ähnliche Aussagen sind, wird man dem ja nicht sehr widersprechen können. Aber alle Wünsche, alle Zielvorstellungen müssen realistisch sein, müssen finanzierbar sein, und über diese Dinge wird man dann natürlich sprechen müssen. Aber wir wollen auch nicht im Vorfeld über Probleme reden, die wir noch gar nicht so genau kennen. Mich wundert schon ein wenig, dass diese sogenannte Schill-Partei fast jeden Tag in den Medien erscheint, zu einer Zeit, als sie noch gar nicht existierte. Gestern ist die erste Ortsgruppe gegründet worden, wie wir eben gehört haben. Ich bin davon überzeugt, dass das heute in allen Medien steht. Ich wundere mich schon ein wenig, wie diese Partei öffentlich hochgejubelt wird.
Durak: Herr Böhmer, das liegt ganz einfach daran - das ist eine Erklärung von mir -, dass Sie die nächsten sind. Die nächsten Landtagswahlen finden hin Sachsen-Anhalt statt, und Schill hat sich Ihr Bundesland auserkoren, als Testfeld für die Bundestagswahl. Wenn er bei Ihnen bestimmte %e erreicht, dann will er bundesweit antreten. So sehr verwunderlich finde ich es nicht. Außerdem regiert Schill in Hamburg mit. Sie sagten, man muss sich die Themen angucken, und gewisse Ähnlichkeiten oder Anknüpfungspunkte schwangen mir akustisch jedenfalls mit. Könnte es denn in Sachsen-Anhalt die Möglichkeit geben, dass Sie mit Hamburg gleichziehen und versuchen, SPD und PDS gemeinsam mit der Schill-Partei zu schlagen, Sie als CDU?
Böhmer: Also dazu ist gegenwärtig aus meiner Sicht eine Aussage noch sehr unrealistisch. Ich habe mit die Koalitionsvereinbarung in Hamburg sehr wohl durchgelesen, und das, was dort vereinbart wurde, sind aus meiner Sicht sehr vernünftige Aussagen und Ziele, aber es entspricht nicht dem, was vorher von der sogenannten Schill-Partei zu hören war.
Durak: Um so besser für Sie. Wenn es sich so in Sachsen-Anhalt fortsetzt, dann bleibt nicht so viel Zeit dazwischen, dann kommt ihr gleich zum Thema.
Böhmer: Dann schauen wir mal. Außer den programmatischen Aussagen muss man sich natürlich auch anschauen, welche Personen diese Partei repräsentieren würde. Bisher war es meines Wissens so, dass Mitglieder aus anderen Parteien - leider auch aus der CDU -, die innerhalb der CDU nicht mehrheitsfähig waren, zu dieser Partei wechseln wollten und dies möglicherweise auch tun werden.
Durak: Herr Böhmer, sollte sich nicht die CDU vielleicht eher die potentiellen Wähler und deren Interessen anschauen?
Böhmer: Das machen wir außerdem. Das machen wir sowieso, auch ohne Schill-Partei.
Durak: Und zu welchen Erkenntnissen sind Sie gekommen?
Böhmer: Man kommt ganz schnell zu der Erkenntnis, dass zu dem, was jetzt in der Landespolitik gemacht wird, eine klare Alternative angeboten werden muss. Die Wähler wollen, dass es nicht so weitergeht wie bisher. Sie wollen, dass sich in Sachsen-Anhalt etwas ändert. Aber das tun wir auch.
Durak: Bei den letzten Landtagswahlen sind Sie auf etwas über 22 Prozent gekommen. Das war nicht gerade viel. Wie wollen Sie jetzt die konservativen Wähler, welche die Schill-Partei ja anspricht, überzeugen, doch eher CDU zu wählen?
Böhmer: Wir sind keine Partei, die sich nur auf einen einzigen Programmbereich begrenzt, also weder nur innere Ordnung und Sicherheit oder nur Wirtschaftspolitik, sondern wir wollen in fast allen Gesellschaftsbereichen, in denen aus unserer Sicht Veränderungen notwendig sind, auch Alternativangebote machen. Wir wollen mal schauen, ob das andere Parteien auch machen und was sie dann für Aussagen treffen werden. Bisher haben wir ja nur Absichtserklärungen gehört, und zwar meistens relativ locker formulierte Absichtserklärungen, ohne dass gesagt wird, wie man das finanzieren will, wie man das organisieren will usw. Da ist noch vieles unklar, da muss man schauen, welche Aussagen kommen werden.
Durak: Da könnte ja die CDU in Sachsen-Anhalt hilfreich zur Seite stehen.
Böhmer: Wir haben keinen Grund, einer anderen Partei gegenüber hilfreich zu sein. Wir werden darum kämpfen, dass die Leute möglichst uns wählen, aber wenn es Gruppierungen gibt, die etwas sehr Ähnliches wollen und in den Landtag kommen, dann werden wir uns das anschauen.
Durak: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Böhmer.
Link: Interview als RealAudio