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Cebit wird eingestellt
Die Digitalisierung ist jetzt überall

Einst war die CEBIT in Hannover die weltweit größte IT-Messe - nun wird sie nach mehr als 30 Jahren bereits im nächsten Jahr eingestellt. Ein Grund dafür ist, dass die Digitalisierung inzwischen bei fast allen Fachmessen das beherrschende Thema ist.

Von Martina Witt | 28.11.2018
    Ein Roboter auf der Cebit - das war mal eine Sensation
    Ein Roboter auf der Cebit - das war mal eine Sensation (dpa/Hauke-Christian Dittrich)
    Nach mehr als 30 Jahren ist nun Schluss. Die einst weltgrößte Computermesse Cebit ist Geschichte. Das Interesse der Besucher sei nicht mehr groß genug, sagt Messe-Sprecher Onuora Ogbukagu:
    "Mit Blick auf die Besucherzahlen muss man sagen, dass wir beobachten, dass sich die Besucher zunehmend auf Fachmessen informieren, wenn sie sich über die Digitalisierung ihrer Branche informieren. Das heißt wenn sie aus der Industrie kommen und wissen wollen, wie sie ihre Fabrik digitalisieren wollen, dann gehen sie eher auf eine Hannover Messe als auf eine Cebit und das gilt für andere Branchen auch. Und jetzt ist die Situation so, dass wir gesagt haben, die nächste Cebit ist nicht mehr profitabel auszurichten."
    Festivalcharacter hat Messe nicht gerettet
    Dabei hatten die Veranstalter das Konzept in diesem Jahr radikal verändert, um die Cebit zukunftsfähig zu machen. Popkonzerte, ein Riesenrad und eine künstliche Surfwelle sollten der IT-Messe einen Festivalcharacter verleihen und neue Zielgruppen anlocken. Es kamen rund 116.000 Besucher - noch einmal deutlich weniger als im Vorjahr und auch nicht alle Aussteller waren zufrieden. Dennoch zog die Deutsche Messe am Ende ein positives Fazit:
    "Nach einer Messe spricht man oft von einer Messeeuphorie und das Konzept ist gut angekommen und die Stimmung auf dem Messegelände war ja auch hervorragend. Die Aussteller ziehen sich aber dann auch zurück und schauen, was habe ich für Geschäftsabschlüsse machen können, wie viel profitables Geschäft ist dabei rausgekommen. Und da zeigen unsere Gespräche, dass die Aussteller nicht umfassend zufrieden waren und daher die Cebit 2019 nicht als Aussteller nutzen wollen."
    Verlust auch für das Land Niedersachsen
    Gerade der Mittelstand sei mit den Besucherzahlen nicht zufrieden gewesen, so Ogbukagu. Das zeige sich in den Anmeldungen für das kommende Jahr. Es seien deutlich weniger als zuvor. Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil bedauerte das Aus. Es sei aber die richtige Entscheidung.
    "Die Cebit war eine der großen internationalen Leitmessen in ihren Glanzjahren - mit einer großen Ausstrahlung auch für die Landeshauptstadt und das Land Niedersachsen. Aber diese Glanzzeiten liegen nun auch schon etliche Jahre zurück und man sieht von Jahr zu Jahr immer deutlicher, dass die Substanz weniger geworden ist."