
Die Entdeckung dieses Objekts war ein astronomischer Paukenschlag: Am Abend des Neujahrstages 1801 entdeckte Giuseppe Piazzi von Palermo aus Ceres. Dieser Körper hat knapp 1.000 Kilometer Durchmesser und kreist zwischen den Planeten Mars und Jupiter um die Sonne. Doch Piazzi konnte den Lauf der Ceres nur in einigen Januarnächten verfolgen.
Anschließend hinderten ihn Krankheit und schlechtes Wetter an weiteren Beobachtungen. So ging Ceres im Sterngewimmel wieder verloren. Erst im September desselben Jahres veröffentlichte Piazzi seine Daten in der Fachzeitschrift "Monatliche Correspondenz". Der Mathematiker Carl Friedrich Gauß, 24 Jahre jung, erkannte die Bedeutung des Problems sofort.

Binnen weniger Wochen entwickelte er ein neues Verfahren, mit dem sich aus nur wenigen Beobachtungen die Bahn eines Himmelskörpers bestimmen lässt. Die Gaußsche Methode war nicht nur einfacher und schneller, sondern auch viel präziser als die bis dahin genutzten Rechenverfahren.
Am 7. Dezember 1801 entdeckte Franz Xaver von Zach die Ceres wieder – genau an der von Carl Friedrich Gauß bestimmten Position. Das Sonnensystem war wieder komplett – und Gauß mit einem Schlag ein berühmter Astronom. Der Asteroid Nummer 1 steht jetzt gegen Mitternacht am Südhimmel – gut versteckt im Sterngewimmel des Walfischs.