Datenschutz
Chaos Computer Club warnt vor Einsatz von Palantir-Software durch die Polizei

Der Chaos Computer Club hat mehrere Bundesländer und Bundesinnenminister Dobrindt aufgefordert, von dem geplanten Einsatz der Polizei-Software Palantir Abstand zu nehmen. Durch eine Kooperation mit dem Hersteller aus Denver nehme man ohne Not eine Abhängigkeit von den USA und den dortigen Datenschutzrichtlinien in Kauf.

    Ein Polizist sitzt in einem Raum vor seinen Computern.
    Auch deutsche Polizeibehörden arbeiten mit der Software des US-Herstellers Palantir. (dpa / Paul Zinken)
    Das sagte Vereinssprecherin Kurz im Deutschlandfunk. Stattdessen müsse nun die seit vielen Jahren angestrebte eigene Software-Lösung von Bund und Ländern umgesetzt werden. Kurz warnte zudem davor, dass Unbeteiligte wie Augenzeugen oder Auskunftspersonen in der Palantir-Software angezeigt werden. Nicht jeder, der sich an die Polizei wende, dürfe in der Analysedatenbank aufgeführt werden.
    Durch das Recherche- und Analyseprogramm der US-Firma Palantir können Ermittler innerhalb kürzester Zeit Millionen von Daten aus verschiedenen Quellen auswerten und verknüpfen. Es wird in Deutschland bereits in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern genutzt. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte hat am Mittwoch in Kooperation mit dem Chaos Computer Club Verfassungsbeschwerde gegen den Einsatz der Software in Bayern eingelegt. Den Kritikern zufolge hält sich der Freistaat nicht an die vom Bundesverfassungsgericht formulierten Regeln für die Arbeit mit Palantir.
    Diese Nachricht wurde am 26.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.