
"Bin Freund und komme nicht zu strafen… Sollst sanft in meinen Armen schlafen", singt der Tod am Ende des berühmten Liedes von Franz Schubert - und das Mädchen scheint sich seinem Gesang zu ergeben. Dieses Lied, kaum mehr als zwei Minuten lang, ist zur Keimzelle eines der berühmtesten Streichquartette überhaupt geworden. Historisch informiert, auf Darmsaiten, hat das junge Chiaroscuro Quartet dieses Werk aufgenommen. Licht und Schatten von Schuberts musikalischem Ringen mit der Vergänglichkeit treten so deutlicher hervor, dazu kommen auch ganz neue Klangfarben.
Im Schatten von Astor Piazzolla
Ein wenig morbide, ein wenig der Erotik des Todes zugewandt sind auch die Tangos, die das Cuarteto SolTango eingespielt hat. "Sin Palabras" heißt ihr Album, übersetzt: Ohne Worte. Denn in vielen Fällen waren die hier vorgestellten Tangos ursprünglich Lieder; in der Besetzung des Cuarteto SolTango werden daraus nun Lieder ohne Worte, Kammermusik für Klavier, Violine, Cello und Bandoneon. Das Album stellt Tangos zusammen im Stil der Größen dieses Genres, von Anibal Troilo bis Lucio Demare - Musiker, die oft im Schatten Astor Piazollas stehen und hier in ihrer Eigenart hörbar werden.
Franz Schubert
Streichquartett d-Moll, D 810 (Der Tod und das Mädchen)
Chiaroscuro Quartet
Streichquartett d-Moll, D 810 (Der Tod und das Mädchen)
Chiaroscuro Quartet
Tangos von Anibal Troilo, Osvaldo Pugliese, Lucio Demare und anderen
Cuarteto SolTango
Cuarteto SolTango
Die Aufnahmen sind im Deutschlandfunk Kammermusiksaal entstanden. Erschienen sind die CDs bei den Labels BIS (Chiaroscuro Quartet) und Avi (Cuarteto SolTango).