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Chinas erste Raumstation wird bald verglühen
Himmelspalast vor dem Absturz

Chinas erste Raumstation heißt Tiangong-1. Dieser "Himmelspalast", so der chinesische Name, kreist seit September 2011 um die Erde. Doch Ende März oder im April wird die Station in die Erdatmosphäre eintreten und abstürzen.

Von Dirk Lorenzen | 15.03.2018
    Tiangong-1 in der Umlaufbahn (Zeichnung )
    Die chinesische Raumstation Tiangong-1 (Zeichnung) (CMSA)
    Vor zwei Jahren hat die chinesische Raumfahrtagentur den Funkkontakt zu Tiangong-1 verloren. Seitdem kreist die Station unkontrolliert um die Erde.
    Ihre Bahnhöhe wurde zuletzt im Dezember 2015 angehoben. Damals befand sich Tiangong-1 noch knapp 400 Kilometer hoch - inzwischen ist sie durch die Reibung an der dünnen Atmosphäre auf unter 250 Kilometer abgesackt.
    Damit nimmt die Reibung immer stärker zu. Sobald die beiden aneinander gekoppelten Module deutlich tiefer als 200 Kilometer sind, steht der Absturz binnen Tagen bevor.
    Die gut acht Tonnen schwere Station wird in der Atmosphäre nicht komplett verglühen. Wo einige Trümmer von Tiangong-1 niedergehen, lässt sich erst wenige Stunden vorher eingrenzen.
    Prinzipiell könnte es jeden Ort zwischen 43 Grad nördlicher und südlicher Breite treffen - in Europa also den Bereich südlich der Breite von Marseille.
    Bei eventuellen Schäden durch einschlagende Trümmer haftet nach internationalen Regeln der Staat, aus dem das Objekt gestartet ist - in diesem Fall China.
    Zugleich bleiben die Trümmer im Besitz des Ursprungslandes. Wer also beim Osterurlaub etwa auf den Kanaren ein Stück Tiangong-1 findet, muss dieses Souvenir bei den Behörden abgeben.