Schossig: Ab diesem Sonntag ist die kritische Sexualwissenschaft in Deutschland um ein gutes Stück ärmer. Die Universität Frankfurt hat gestern ihr renommiertes Institut für Sexualwissenschaft geschlossen. Künftig wird es am Main stattdessen nur noch eine Professur für Sexualmedizin geben, die dem Zentrum der Psychiatrie und der Universitätskliniken zugeordnet ist. Die sexualmedizinische Ambulanz allerdings, die das Institut aufgebaut hatte, bleibt erhalten. Der Gründer und bisherige Direktor Volkmar Sigusch äußerte sich neulich noch einmal tief enttäuscht über diese Entscheidung. Sein ganzes Berufsleben lang habe er gegen die Psychiatrisierung sexueller Störungen gekämpft. Frage an den Heidelberger Sexualforscher Ulrich Clement: Herr Clement, Sie haben nicht am Frankfurter Institut gearbeitet, sind ihm aber seit Jahren kollegial verbunden. Gehen wir eigentlich wieder Zeiten entgegen, in denen andere, also vom Mainstream abweichende Sexualität psychiatrisiert, womöglich pathologisiert werden könnte?
Clement: Die Gefahr besteht dauernd, dass man zwischen Richtig und Falsch unterscheidet, zwischen Gesund und Krank, und die Sexualität bietet sich dafür auch an. Es war eine wichtige Linie der Sigusch-Ära auch gewesen, dass man das aus dem Pathologischen rausnimmt und gewissermaßen die Vielfalt eher betont und nicht so sehr die Unterscheidung zwischen Gesund und Krank und Richtig und Falsch.
Schossig: 1919 gründete Magnus Hirschfeld, der legendäre, in Berlin das weltweit erste Institut für Sexualwissenschaft. Dann gab es die NS-Pause. 1973 eröffnete der Adorno-Schüler Sigusch das Frankfurter Institut. Was ist Ihrer Ansicht nach die Bedeutung dieses nun zerschlagenen Instituts?
Clement: Ein ganz wesentlicher Beitrag des Institut ist ja gewesen, dass es die gesellschaftliche Entwicklung dieser Zeit begleitet hat, kritisch begleitet hat, kommentiert hat und sich nicht nur auf Einzelfragen kapriziert hat, sondern die Sexualität im größeren politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhang kommentiert hat, also zu Fragen der Homosexualität, der Frauenbewegung, später von AIDS zentral Stellung bezogen hat. Das finde ich eigentlich auch den wesentlichen Verdienst. Es hat damit auch Akzente gesetzt, die auch in der internationalen Sexualforschung wichtig sind, nämlich hat sich als interdisziplinäres Fach gezeigt, das den Horizont nicht eng macht, sondern sich auf die großen Zusammenhänge der Sexualität in allen möglichen Lebensbereichen der Menschen konzentriert hat.
Schossig: Stichwort Interdisziplinarität, Herr Clement. Können denn überhaupt solche Forschungsdisziplinen wie Psychiatrie oder psychosomatische Medizin, auf die die Projekte ja jetzt verlagert werden sollen, die Aufgaben des Instituts einfach zu übernehmen, ohne den wissenschaftlichen Blickwinkel, diesen wissenschaftlichen Blickwinkel vollends zu verändern?
Clement: Ja, das hängt natürlich sehr davon ab, wer es macht und wie der Horizont derjenigen ist, die das dann an sich nehmen. Man kann Forschung immer kleinkariert und kleinkalibriert machen, oder man kann sie nochmal in die Zusammenhänge setzen, in die sie reingehören. Das ist auch, hängt auch vom Fach ab, dem das zugeordnet ist, aber ich glaube, noch wesentlicher von der Person, die das betreiben und die entsprechenden Zusammenhänge auch herstellen kann.
Schossig: Stehen wir, um nun nochmal zum Thema Sexualität und Forschung zu kommen, eigentlich wie Volkmar Sigusch es kürzlich mal formuliert hat, vor den Trümmern der sexuellen Revolution?
Clement: Nein, das würde ich so nicht sagen. Wir sind ja weitergekommen. Trümmer heißt ja, dass etwas zerbrochen ist. Es geht weiter. Die Sexualität hat sich zu einer neuen Vielfalt entwickelt im gesellschaftlichen Kontext. Wir haben viel mehr Formen von Sexualität, die gelebt werden können, die auch unversehrt gelebt werden können. Die sexuelle Revolution ist, was das betrifft, durchaus aufgegangen.
Schossig: Wir sind ja, wenn man sich die Medien beguckt, relativ freizügig geworden im Vergleich zu der Zeit, als Hirschfeld arbeitete oder auch selbst als Sigusch begann. Haben Viagra, Designer-Drogen, Klon-Professoren nun alle Probleme gelöst?
Clement: Nein, überhaupt nicht. Wir haben unglaublich viele Probleme, Fragen, die noch zu beantworten sind, in der Grundlagenforschung. Wir haben viele Fragen in der Therapie von sexuellen Störungen. Ich nehme mir jetzt ein Beispiel heraus, die Behandlung von sexuellen Straftätern und dann auch die entsprechende Prävention. Da wissen wir zuwenig darüber, was man genau macht, damit sich das lohnt, auch mit Sexualstraftätern zu arbeiten. Wir wissen, dass es sich lohnt, aber da ist noch Forschungsanstrengung notwendig. Wie genau das geschehen muss, Qualitätssicherung in dem Bereich zum Beispiel, die ganzen Fragen, die sich mit der veränderten Gestaltung von modernen Paarbeziehungen, die sich darauf beziehen, also dass Beziehungen schneller beendet werden, dass Treue anders verhandelt wird, als es früher verhandelt wurde. Also wir haben jede Menge Fragen, die beantwortet werden müssen und wo auch eine Öffentlichkeit ein gewisses Recht darauf hat, wissenschaftliche Kommentare und Hintergründe zu bekommen, und da wäre Sexualwissenschaft äußerst hilfreich, wenn sie sich dazu positionieren könnte, wenn es denn eine weiter gäbe.
Schossig: Vor diesem Hintergrund der Diversifizierung von Sexualität scheint ja klar zu sein, dass es eher mehr als weniger Forschungsbedarf heute gibt, Herr Clement. Das Phänomen der Geschlechtlichkeit, der menschlichen Geschlechtlichkeit ist ja auch historisch, lernt man daraus, aber auch kulturell höchst wandelbar. Kann denn überhaupt je ein für allemal gesagt werden, was Sexualität denn sei?
Clement: Das kann man nicht sagen. Es hängt auch damit zusammen, dass der Begriff natürlich historisch unterschiedlich ausgelegt wird. Forschung besteht ja nicht darin, dass man einmal Fragen stellt und sie dann abschließend beantwortet und das war es dann, sondern gerade erst recht in einem gesellschafts- und kulturwissenschaftlich aktiven Fach, das läuft weiter, und die Sexualität gestaltet sich neu und braucht dann auch immer wieder zeitgemäße, neue Antworten, also beispielsweise die Fragen am Ende des 19. Jahrhunderts, die ganzen Perversitäten und so genannten Abnormalitäten, die man damals überhaupt erst beschrieben hat, waren für die Zeit ein ganz wichtiger Aspekt der Sexualpathologie, wie es damals hieß. Das ist heute nur eine randständige Frage.
Für uns sind heute ganz wichtige Fragen, welche, die auch im Zentrum, im Mainstream, wenn man so will, der Gesellschaft eine Rolle spielen, also gerade die sich verändernden Beziehungen, AIDS beispielsweise, was ja auch sehr massiv in die Beziehungen eingegriffen hat. Hätten wir vor 20 Jahren keine Sexualforschung gehabt, hätten wir gerade im präventiven Bereich ziemlich schlecht ausgesehen.
Schossig: Das Frankfurter Institut hat die Tradition kritischer Sexualwissenschaft weitergeführt, kann man sagen. Es hat zum Beispiel das Thema Sexualität aus der Schmuddelecke, aus der Tabuecke herausgerückt. Gibt es heute eigentlich noch Tabuthemen auf diesen Feldern?
Clement: Ja, es gibt Tabus und es gibt Tabuthemen. Es ist nicht so, dass alle Tabus gefallen wären. Das Tabu sexueller Gewalt bleibt nach wie vor bestehen, das Tabu von Sexualität mit Kindern bleibt glücklicherweise und angemessenerweise heute bestehen. Inzest haben wir, es ist also nicht so, dass alle Tabus gefallen wären.
Schossig: An denen man auch noch weiter forschen müsste natürlich?
Clement: Ja, an denen man weiter forschen müsste, aber ich glaube, die Aufgabe der Sexualforschung ist nicht so sehr, Tabus aufzubrechen und Licht in dem Sinne ins Dunkle zu bringen, sondern eher das, was so offen aussieht und so allgemein zugänglich, auch noch mal darauf zu befragen, wie viel Unwissenheit auch damit zusammenhängt. Ich nenne ein Beispiel: Man könnte ja denken, dass die Aufgeklärtheit heute nicht mehr zu überbieten ist. Auf der anderen Seite nehmen die ungewollten Schwangerschaften von Teenagern zu. So ein Phänomen bekommt man eigentlich mit der angeblichen Aufgeklärtheit nicht gut zusammen.
Schossig: Also die Unwissenheit beginnt eigentlich in jeder Generation neu?
Clement: Beginnt in jeder Generation neu und beginnt auch in jeder Zeitphase neu, weil sich neue Fragen stellen.
Schossig: Es ging ja bei der Arbeit des Instituts für Sexualwissenschaft nicht nur um Minderung von Leiden und dem Ausleuchten dunkler Zonen, sondern vor allem vielleicht um die Rettung, die Legitimation der Liebe, könnte man zum Schluss einmal sagen. Müsste die nicht heute vielleicht sogar neu erfunden werden?
Clement: Also die Liebe wird ja gesellschaftlich neu erfunden, die muss auch gerade angesichts der Veränderungen bei Partnerschaften neu erfunden werden, aber das, glaube ich, das muss nicht die Sexualwissenschaft machen, das müssen die Paare machen, und die Sexualwissenschaft kann das kommentieren, aber da würde ich ihre Aufgaben gern den Personen überlassen, die dann im Liebesleben aktiv sind, und nicht so sehr der Sexualwissenschaft.
Clement: Die Gefahr besteht dauernd, dass man zwischen Richtig und Falsch unterscheidet, zwischen Gesund und Krank, und die Sexualität bietet sich dafür auch an. Es war eine wichtige Linie der Sigusch-Ära auch gewesen, dass man das aus dem Pathologischen rausnimmt und gewissermaßen die Vielfalt eher betont und nicht so sehr die Unterscheidung zwischen Gesund und Krank und Richtig und Falsch.
Schossig: 1919 gründete Magnus Hirschfeld, der legendäre, in Berlin das weltweit erste Institut für Sexualwissenschaft. Dann gab es die NS-Pause. 1973 eröffnete der Adorno-Schüler Sigusch das Frankfurter Institut. Was ist Ihrer Ansicht nach die Bedeutung dieses nun zerschlagenen Instituts?
Clement: Ein ganz wesentlicher Beitrag des Institut ist ja gewesen, dass es die gesellschaftliche Entwicklung dieser Zeit begleitet hat, kritisch begleitet hat, kommentiert hat und sich nicht nur auf Einzelfragen kapriziert hat, sondern die Sexualität im größeren politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhang kommentiert hat, also zu Fragen der Homosexualität, der Frauenbewegung, später von AIDS zentral Stellung bezogen hat. Das finde ich eigentlich auch den wesentlichen Verdienst. Es hat damit auch Akzente gesetzt, die auch in der internationalen Sexualforschung wichtig sind, nämlich hat sich als interdisziplinäres Fach gezeigt, das den Horizont nicht eng macht, sondern sich auf die großen Zusammenhänge der Sexualität in allen möglichen Lebensbereichen der Menschen konzentriert hat.
Schossig: Stichwort Interdisziplinarität, Herr Clement. Können denn überhaupt solche Forschungsdisziplinen wie Psychiatrie oder psychosomatische Medizin, auf die die Projekte ja jetzt verlagert werden sollen, die Aufgaben des Instituts einfach zu übernehmen, ohne den wissenschaftlichen Blickwinkel, diesen wissenschaftlichen Blickwinkel vollends zu verändern?
Clement: Ja, das hängt natürlich sehr davon ab, wer es macht und wie der Horizont derjenigen ist, die das dann an sich nehmen. Man kann Forschung immer kleinkariert und kleinkalibriert machen, oder man kann sie nochmal in die Zusammenhänge setzen, in die sie reingehören. Das ist auch, hängt auch vom Fach ab, dem das zugeordnet ist, aber ich glaube, noch wesentlicher von der Person, die das betreiben und die entsprechenden Zusammenhänge auch herstellen kann.
Schossig: Stehen wir, um nun nochmal zum Thema Sexualität und Forschung zu kommen, eigentlich wie Volkmar Sigusch es kürzlich mal formuliert hat, vor den Trümmern der sexuellen Revolution?
Clement: Nein, das würde ich so nicht sagen. Wir sind ja weitergekommen. Trümmer heißt ja, dass etwas zerbrochen ist. Es geht weiter. Die Sexualität hat sich zu einer neuen Vielfalt entwickelt im gesellschaftlichen Kontext. Wir haben viel mehr Formen von Sexualität, die gelebt werden können, die auch unversehrt gelebt werden können. Die sexuelle Revolution ist, was das betrifft, durchaus aufgegangen.
Schossig: Wir sind ja, wenn man sich die Medien beguckt, relativ freizügig geworden im Vergleich zu der Zeit, als Hirschfeld arbeitete oder auch selbst als Sigusch begann. Haben Viagra, Designer-Drogen, Klon-Professoren nun alle Probleme gelöst?
Clement: Nein, überhaupt nicht. Wir haben unglaublich viele Probleme, Fragen, die noch zu beantworten sind, in der Grundlagenforschung. Wir haben viele Fragen in der Therapie von sexuellen Störungen. Ich nehme mir jetzt ein Beispiel heraus, die Behandlung von sexuellen Straftätern und dann auch die entsprechende Prävention. Da wissen wir zuwenig darüber, was man genau macht, damit sich das lohnt, auch mit Sexualstraftätern zu arbeiten. Wir wissen, dass es sich lohnt, aber da ist noch Forschungsanstrengung notwendig. Wie genau das geschehen muss, Qualitätssicherung in dem Bereich zum Beispiel, die ganzen Fragen, die sich mit der veränderten Gestaltung von modernen Paarbeziehungen, die sich darauf beziehen, also dass Beziehungen schneller beendet werden, dass Treue anders verhandelt wird, als es früher verhandelt wurde. Also wir haben jede Menge Fragen, die beantwortet werden müssen und wo auch eine Öffentlichkeit ein gewisses Recht darauf hat, wissenschaftliche Kommentare und Hintergründe zu bekommen, und da wäre Sexualwissenschaft äußerst hilfreich, wenn sie sich dazu positionieren könnte, wenn es denn eine weiter gäbe.
Schossig: Vor diesem Hintergrund der Diversifizierung von Sexualität scheint ja klar zu sein, dass es eher mehr als weniger Forschungsbedarf heute gibt, Herr Clement. Das Phänomen der Geschlechtlichkeit, der menschlichen Geschlechtlichkeit ist ja auch historisch, lernt man daraus, aber auch kulturell höchst wandelbar. Kann denn überhaupt je ein für allemal gesagt werden, was Sexualität denn sei?
Clement: Das kann man nicht sagen. Es hängt auch damit zusammen, dass der Begriff natürlich historisch unterschiedlich ausgelegt wird. Forschung besteht ja nicht darin, dass man einmal Fragen stellt und sie dann abschließend beantwortet und das war es dann, sondern gerade erst recht in einem gesellschafts- und kulturwissenschaftlich aktiven Fach, das läuft weiter, und die Sexualität gestaltet sich neu und braucht dann auch immer wieder zeitgemäße, neue Antworten, also beispielsweise die Fragen am Ende des 19. Jahrhunderts, die ganzen Perversitäten und so genannten Abnormalitäten, die man damals überhaupt erst beschrieben hat, waren für die Zeit ein ganz wichtiger Aspekt der Sexualpathologie, wie es damals hieß. Das ist heute nur eine randständige Frage.
Für uns sind heute ganz wichtige Fragen, welche, die auch im Zentrum, im Mainstream, wenn man so will, der Gesellschaft eine Rolle spielen, also gerade die sich verändernden Beziehungen, AIDS beispielsweise, was ja auch sehr massiv in die Beziehungen eingegriffen hat. Hätten wir vor 20 Jahren keine Sexualforschung gehabt, hätten wir gerade im präventiven Bereich ziemlich schlecht ausgesehen.
Schossig: Das Frankfurter Institut hat die Tradition kritischer Sexualwissenschaft weitergeführt, kann man sagen. Es hat zum Beispiel das Thema Sexualität aus der Schmuddelecke, aus der Tabuecke herausgerückt. Gibt es heute eigentlich noch Tabuthemen auf diesen Feldern?
Clement: Ja, es gibt Tabus und es gibt Tabuthemen. Es ist nicht so, dass alle Tabus gefallen wären. Das Tabu sexueller Gewalt bleibt nach wie vor bestehen, das Tabu von Sexualität mit Kindern bleibt glücklicherweise und angemessenerweise heute bestehen. Inzest haben wir, es ist also nicht so, dass alle Tabus gefallen wären.
Schossig: An denen man auch noch weiter forschen müsste natürlich?
Clement: Ja, an denen man weiter forschen müsste, aber ich glaube, die Aufgabe der Sexualforschung ist nicht so sehr, Tabus aufzubrechen und Licht in dem Sinne ins Dunkle zu bringen, sondern eher das, was so offen aussieht und so allgemein zugänglich, auch noch mal darauf zu befragen, wie viel Unwissenheit auch damit zusammenhängt. Ich nenne ein Beispiel: Man könnte ja denken, dass die Aufgeklärtheit heute nicht mehr zu überbieten ist. Auf der anderen Seite nehmen die ungewollten Schwangerschaften von Teenagern zu. So ein Phänomen bekommt man eigentlich mit der angeblichen Aufgeklärtheit nicht gut zusammen.
Schossig: Also die Unwissenheit beginnt eigentlich in jeder Generation neu?
Clement: Beginnt in jeder Generation neu und beginnt auch in jeder Zeitphase neu, weil sich neue Fragen stellen.
Schossig: Es ging ja bei der Arbeit des Instituts für Sexualwissenschaft nicht nur um Minderung von Leiden und dem Ausleuchten dunkler Zonen, sondern vor allem vielleicht um die Rettung, die Legitimation der Liebe, könnte man zum Schluss einmal sagen. Müsste die nicht heute vielleicht sogar neu erfunden werden?
Clement: Also die Liebe wird ja gesellschaftlich neu erfunden, die muss auch gerade angesichts der Veränderungen bei Partnerschaften neu erfunden werden, aber das, glaube ich, das muss nicht die Sexualwissenschaft machen, das müssen die Paare machen, und die Sexualwissenschaft kann das kommentieren, aber da würde ich ihre Aufgaben gern den Personen überlassen, die dann im Liebesleben aktiv sind, und nicht so sehr der Sexualwissenschaft.