Climate-Fiction Comic "Message" Segen und Fluch der künstlichen Intelligenz
Die künstliche Intelligenz "Kiem" soll die Welt von der Klimakatastrophe retten - und schlägt doch gegen die Menschen zurück. Was Cristin Wendt im ihrer Comic-Serie "Message" aufgreift, habe eine reale Botschaft, sagte sie im Dlf: "Wir wissen, wer der größte Feind des Klimas ist: Das sind wir."
Cristin Wendt im Corsogespräch mit Adalbert Siniawski | 04.03.2019
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Protagonist Avarus sucht nach seinem verschollenen Bruder (Cristin Wendt/Cross Cult 2019)
Der Kampf gegen den Klimawandel geht nicht nur Umweltaktivisten nicht schnell genug; auch die junge Generation macht mobil - siehe: die Fridays-For-Future-Proteste. Wie der Kampf gegen die Zerstörung der Welt in ferner Zukunft aussehen könnte, zeigt die Climate-Fiction-Comic-Serie "Message" als fiktives Szenario. Darin soll eine Künstliche Intelligenz namens "Kiem" die Welt retten. Doch die KI wendet sich wie ein Virus gegen den Menschen als Wurzel des Übels. Der Kampf Mensch gegen Technik beginnt in Gestalt des Soldaten "Avarus".
Sie wolle die Geschichte ihres Comic-Debüts nicht unbedingt als Warnung vor dem technologischen Fortschritt verstanden wissen, sagte Cristin Wendt im Deutschlandfunk. Aber: "Man muss alles mit Vorsicht genießen; wir sind alle vernetzt, unsere Daten geben wir frei, alles soll automatisiert werden." Doch die Lösung des Klimaproblems liege in den Händen der Menschen und nicht einer künstlichen Intelligenz.
Cristin Wendt kann der aktuellen Fridays-For-Future-Bewegung von Schülerinnen und Schülern gegen die klimnaschutzverdrossene Politik etwas abgewinnen. "Es geht darum, dass wir es uns teilweise zu einfach machen. Wenn wir nichts dagegen tun, dann hat die Zukunft ein böses Ende."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.