
Mitte der 1960er-Jahre hatten die Astronomen diese Mikrowellenstrahlung entdeckt, die einer Temperatur von minus 270 Grad Celsius entspricht. Sie kommt gleichmäßig aus allen Richtungen zu uns – und lässt sich am einfachsten als das stark abgekühlte Nachleuchten des Urknalls verstehen.
Genau diese Gleichmäßigkeit hat die Astronomen lange vor ein großes Rätsel gestellt. Denn wenn die Strahlung perfekt gleichmäßig ist, dann müsste kurz nach dem Urknall auch die Materie gleichmäßig verteilt gewesen sein. Ein solcher Einheitsbrei hätte sich jedoch nie zu Sternen und Galaxien verklumpt.
Tatsächlich löste der COBE-Satellit dieses Paradoxon: Er fand minimale Schwankungen in der Hintergrundstrahlung. Sie betragen zwar nur einige Millionstel Grad, aber das reichte, damit die Materie Sterne und Galaxien bilden konnte. Diese Entdeckung sorgte für viel Aufsehen. Der große norwegische Kosmologe Sjur Refsdal prophezeite seinen Studenten sofort, COBE werde in die Astronomie-Geschichte eingehen.
Natürlich hatte er recht: 2006 wurden John Mather und George Smoot, die Entdecker der minimalen Schwankungen, mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Am 10. Dezember wird der Theoretiker Jim Peebles geehrt – er hatte Anfang der 1960er-Jahre die Existenz der Hintergrundstrahlung vorhergesagt.