Die Vielfalt soll Einzug halten in der deutschen Arbeitswelt. Das wünscht sich Michaela Bagger, die Vizechefin der Hamburger Arbeitsagentur. Sie erklärt, was zu dieser Vielfalt, zur Diversity, gehört:
"Diversity steht insgesamt für das Thema Vielfalt: Vielfalt im Unternehmen, im Wirtschaftsleben. Und da geht es auch um Frauen. Aber es geht auch um Menschen mit Migrationshintergrund, es geht um das Verhältnis von älteren und jüngeren Mitarbeitern in einem Unternehmen. Es geht um Menschen mit Handicaps. Darum, für ein Unternehmen eine gesunde Mischung herzustellen."
Diese Mischung, so Bagger, sei dringend nötig. Aus Gründen der Chancengleichheit, aber auch aus ganz handfesten Problemen, die der demografische Wandel der deutschen Wirtschaft bereitet.
"Wir gehen davon aus, dass etwa bis zum Jahr 2060 etwa ein Viertel der erwerbsfähigen Bevölkerung schwinden wird. Darauf müssen sich Unternehmen einstellen. Darauf stellen wir uns mit unserer Dienstleistung ein."
Dabei wird der Hamburger Arbeitsmarkt die Folgen einer alternden Gesellschaft erst in rund zehn Jahre zu spüren bekommen. In den ostdeutschen Bundesländern ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften schon heute ein Problem. Um rechtzeitig gegenzusteuern, bietet die Hamburger Arbeitsagentur seit vier Jahren das Programm "Comeback" an. Ein Angebot an Frauen, die eine Ausbildung haben und mehrere Jahre vom Erwerbsleben pausiert haben. Rund 50 Frauen werden jährlich gefördert. Eine von ihnen ist die Projektmanagerin Susanne Mailand. Neun Jahre hat sich die heute 40-Jährige um ihre drei Kinder gekümmert. Nach der Trennung von ihrem Mann wollte sie zurück in den Beruf und merkte, wie gering die Chancen sind. Geändert hat sich das durch das "Comeback"-Programm der Arbeitsagentur:
"Ich habe alle kaufmännischen Ausbildungsmöglichkeiten und die Neuerungen der Microsoft-Office-Programme noch mal kennengelernt. Projektmanagement, BWL – alles noch mal aufgefrischt. Und habe dann ein Praktikumsplatz gesucht. Für zwei Monate. Auch das wurde bezahlt."
Und genau das ist das Erfolgsrezept von "Comeback": Die potenziellen Arbeitgeber reduzieren ihr Risiko, sich längerfristig an möglicherweise nicht ausreichend qualifizierte Berufsrückkehrer zu binden. Zwei Monate nach ihrem Wiedereinstieg bei einem neu gegründeten Fitness- und Gesundheitszentrum arbeitet sie heute mit einem Festvertrag. Und betont: Ohne die in Hamburg besonders gut ausgebaute Kinderbetreuung in Ganztagsschulen und Kitas wäre die Rückkehr zu einem 30-Stunden-Job nicht möglich gewesen.
Bei der Hamburger Otto-Group soll der Anteil von Frauen vor allem auf der Führungsebene erhöht werden. Insgesamt wuchs ihr Anteil in den letzten Jahren um sechs Prozent auf heute 46 Prozent, auf der Direktorinnen-Ebene liegt ihr Anteil bei knapp 20 Prozent. Zusätzlich sollen vermehrt Menschen mit Migrationshintergrund und behinderte Arbeitnehmer eingestellt werden. Und schon heute springen bei personellen Engpässen ehemalige Otto-Mitarbeiter ein, so Sandra Widmaier, Personalchefin bei der Otto-Group:
"Es kommen Führungskräfte oder Mitarbeiter, die heute in Rente sind, zurück. Für maximal fünfzig Tage im Jahr. Das ist das, was das Gesetz zulässt. Und es gibt eine ganz wunderbare Bereicherung der Erfahrung, die die Mitarbeiter da mitbringen. Die selbst keinen Karriereanspruch mehr haben. Und gerne ihr Wissen und ihre Erfahrungen an junge Mitarbeiter abgeben. Und die jungen Mitarbeiter nehmen es gerne an. Weil letztendlich ein Pensionär auch nicht wirklich eine Konkurrenz darstellt."
Zusätzlich sollte, so Widmaier, der Staat über eine gezielte Ausweitung der Zuwanderung nachdenken. Denn spätestens in zehn Jahren werden die geburtenstarken Jahrgänge der Sechzigerjahre in Rente gehen, dann wird sich der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften noch verschärfen. Nur mit staatlichen Maßnahmen und den unternehmensinternen Programmen lässt sich das Problem allerdings nicht lösen, erklärt die Personalchefin. Vor allem bei der Herausforderung, mehr Frauen ins Unternehmen zu holen, gehe es noch immer darum, alte Denkschemata zu verändern. Vor allem in den Männerköpfen auf der Führungsetage.
"Diversity steht insgesamt für das Thema Vielfalt: Vielfalt im Unternehmen, im Wirtschaftsleben. Und da geht es auch um Frauen. Aber es geht auch um Menschen mit Migrationshintergrund, es geht um das Verhältnis von älteren und jüngeren Mitarbeitern in einem Unternehmen. Es geht um Menschen mit Handicaps. Darum, für ein Unternehmen eine gesunde Mischung herzustellen."
Diese Mischung, so Bagger, sei dringend nötig. Aus Gründen der Chancengleichheit, aber auch aus ganz handfesten Problemen, die der demografische Wandel der deutschen Wirtschaft bereitet.
"Wir gehen davon aus, dass etwa bis zum Jahr 2060 etwa ein Viertel der erwerbsfähigen Bevölkerung schwinden wird. Darauf müssen sich Unternehmen einstellen. Darauf stellen wir uns mit unserer Dienstleistung ein."
Dabei wird der Hamburger Arbeitsmarkt die Folgen einer alternden Gesellschaft erst in rund zehn Jahre zu spüren bekommen. In den ostdeutschen Bundesländern ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften schon heute ein Problem. Um rechtzeitig gegenzusteuern, bietet die Hamburger Arbeitsagentur seit vier Jahren das Programm "Comeback" an. Ein Angebot an Frauen, die eine Ausbildung haben und mehrere Jahre vom Erwerbsleben pausiert haben. Rund 50 Frauen werden jährlich gefördert. Eine von ihnen ist die Projektmanagerin Susanne Mailand. Neun Jahre hat sich die heute 40-Jährige um ihre drei Kinder gekümmert. Nach der Trennung von ihrem Mann wollte sie zurück in den Beruf und merkte, wie gering die Chancen sind. Geändert hat sich das durch das "Comeback"-Programm der Arbeitsagentur:
"Ich habe alle kaufmännischen Ausbildungsmöglichkeiten und die Neuerungen der Microsoft-Office-Programme noch mal kennengelernt. Projektmanagement, BWL – alles noch mal aufgefrischt. Und habe dann ein Praktikumsplatz gesucht. Für zwei Monate. Auch das wurde bezahlt."
Und genau das ist das Erfolgsrezept von "Comeback": Die potenziellen Arbeitgeber reduzieren ihr Risiko, sich längerfristig an möglicherweise nicht ausreichend qualifizierte Berufsrückkehrer zu binden. Zwei Monate nach ihrem Wiedereinstieg bei einem neu gegründeten Fitness- und Gesundheitszentrum arbeitet sie heute mit einem Festvertrag. Und betont: Ohne die in Hamburg besonders gut ausgebaute Kinderbetreuung in Ganztagsschulen und Kitas wäre die Rückkehr zu einem 30-Stunden-Job nicht möglich gewesen.
Bei der Hamburger Otto-Group soll der Anteil von Frauen vor allem auf der Führungsebene erhöht werden. Insgesamt wuchs ihr Anteil in den letzten Jahren um sechs Prozent auf heute 46 Prozent, auf der Direktorinnen-Ebene liegt ihr Anteil bei knapp 20 Prozent. Zusätzlich sollen vermehrt Menschen mit Migrationshintergrund und behinderte Arbeitnehmer eingestellt werden. Und schon heute springen bei personellen Engpässen ehemalige Otto-Mitarbeiter ein, so Sandra Widmaier, Personalchefin bei der Otto-Group:
"Es kommen Führungskräfte oder Mitarbeiter, die heute in Rente sind, zurück. Für maximal fünfzig Tage im Jahr. Das ist das, was das Gesetz zulässt. Und es gibt eine ganz wunderbare Bereicherung der Erfahrung, die die Mitarbeiter da mitbringen. Die selbst keinen Karriereanspruch mehr haben. Und gerne ihr Wissen und ihre Erfahrungen an junge Mitarbeiter abgeben. Und die jungen Mitarbeiter nehmen es gerne an. Weil letztendlich ein Pensionär auch nicht wirklich eine Konkurrenz darstellt."
Zusätzlich sollte, so Widmaier, der Staat über eine gezielte Ausweitung der Zuwanderung nachdenken. Denn spätestens in zehn Jahren werden die geburtenstarken Jahrgänge der Sechzigerjahre in Rente gehen, dann wird sich der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften noch verschärfen. Nur mit staatlichen Maßnahmen und den unternehmensinternen Programmen lässt sich das Problem allerdings nicht lösen, erklärt die Personalchefin. Vor allem bei der Herausforderung, mehr Frauen ins Unternehmen zu holen, gehe es noch immer darum, alte Denkschemata zu verändern. Vor allem in den Männerköpfen auf der Führungsetage.