Versäumnisse der Regierung Johnson
Corona-Bericht: Tausende vermeidbare Tote in Großbritannien

Eine Expertenkommission in Großbritannien wirft der damaligen konservativen Regierung von Premier Johnson schwere Versäumnisse zum Beginn der Corona-Pandemie 2020 vor.

    Boris Johnson am 12.01.2022 vor der Tür seines offiziellen Amtssitzes in der Downing Street Nr. 10 in London
    Boris Johnson war 2023 als Premierminister zurückgetreten, nachdem die Kritik an illegalen Lockdown-Partys zu groß geworden war - nun erhebt ein Untersuchungsbericht neue Vorwürfe im Zusammenhang mit der Pandemie. (IMAGO / ZUMA Wire / Tayfun Salci)
    Das Virus sei viel zu spät ernst genommen worden, heißt es in dem mehr als 800 Seiten langen Bericht, aus dem die Nachrichtenagentur PA zitiert. Wäre der Lockdown im März 2020 eine Woche früher verhängt worden, hätte es während der ersten Infektionswelle in England etwa 23.000 Todesfälle weniger gegeben.
    Laut dem Bericht zog die Regierung aus anfänglichen Fehlern auch im späteren Verlauf keine Lehren. Premierminister Johnson war 2023 im Zuge einer Affäre über illegale Partys seiner Mitarbeiter während des Lockdowns zurückgetreten.
    Im Vereinigten Königreich starben laut Sterbeurkunden etwa 227.000 Menschen an Covid-19 - das sind trotz einer geringeren Bevölkerung deutlich mehr als in Deutschland. Der britische Premierminister Starmer kündigte laut PA an, die im Bericht gewonnenen Erkenntnisse sorgfältig prüfen zu wollen.
    Diese Nachricht wurde am 21.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.