Soundtrack der Reaktionären"Nazi-Rock ist auch klassische Protestmusik" Popmusik werde aktuell als Soundtrack der politischen Emanzipation gefeiert, sie könne sich aber auch mit reaktionärer Politik verbünden, sagte der Kolumnist Jens Balzer im Dlf. So sei auch Nazi-Rock eine Art Protestmusik oder "Empowerment-Soundtrack für Menschen, die sich als Minderheit empfinden". Fabian Elsäßer im Gespräch mit Jens Balzer
Geistliche Musik von Igor StrawinskyDie Suche nach Erlösung In "Oedipus Rex" sucht der antike Held Oedipus nach Rettung für die Stadt vor der Pest. In der Psalmensinfonie wird Gott erst angerufen und dann gepriesen. Strawinsky vertonte in beiden Werken das Hinfiebern auf Erlösung, aber er hat auch neue Musikformen gefunden. Das macht ihn bis heute zu einem außergewöhnlichen Künstler.
Progressive Rock-Supergroup TransatlanticPermanente Zeitreise Die Welt dreht sich weiter, Musikstile kommen und gehen, aber Transatlantic klingt noch immer wie 1999 – und damit wie 1972. Und das ist kein Makel! Das neue Transatlantic-Album ist gleichzeitig das fünfte und sechste, denn "The Absolute Universe" erscheint in zwei unterschiedlich langen Fassungen.
Die Wiederentdeckung des Komponisten Pelham HumfreyKönigliche Chormusik aus London Geistliche Kompositionen nehmen den größten Teil von Pelham Humfreys Œuvre ein und sie waren ein fester Bestandteil des anglikanischen Gottesdienstes. Der Choir of Her Majesty's Chapel Royal, St. James's Palace unter der Leitung von Joseph McHardy knüpft mit seiner CD an diese Tradition an.
Corona-App "Luca"Smudo: "Konzerte sind der große Endgegner" Die "Luca"-App zur Kontaktnachverfolgung soll Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie erleichtern. Doch Mit-Initiator und Musiker Smudo glaubt nicht daran, dass es bald wieder Gedränge bei Konzerten und einen normalen Festivalsommer geben kann. "'Luca' macht Corona nicht weg", sagte er im Dlf.
Dolly Alderton: "Gespenster"Von allen guten Dates verlassen Die Sunday-Times-Kolumnistin Dolly Alderton schreibt über eine Dating-App und die Suche nach der großen Liebe. Ein anachronistische Geschichte, wie man sie seit 2012 in sämtlichen Lifestyle-Magazinen lesen konnte - hier nun in Romanform, mit hübschem Cover und in nachlässiger Übersetzung.
Ljudmila Ulitzkaja: "Eine Seuche in der Stadt"Ein Fundstück als Corona-Literatur Moskau 1939: Häftlingstransporter schwärmen aus, Geheimpolizisten hämmern an Wohnungstüren, verängstigte Bewohner öffnen, werden abgeführt. Doch ausnahmsweise jagen sie nicht den Klassenfeind. Sie jagen die Lungenpest. "Eine Seuche in der Stadt" von Ljudmila Ulitzkaja liest sich als schwarzhumorige Groteske.
30 Jahre Deutsche Bundesstiftung Umwelt Generalsekretär Bonde: Umweltprobleme sind komplexer geworden