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Countdown und Astronautenanzüge
Von Science-Fiction zur realen Raumfahrt

Schon lange bevor die ersten Raketen in den Weltraum stiegen, kannte die Weltraumbegeisterung kaum Grenzen. In den 1920er- und 1930er-Jahren war es für viele nur eine Frage der Zeit, bis die Menschen die Erde verlassen würden. Viele Science-Fiction-Erfindungen jener Ära gehören heute zur realen Raumfahrtwelt.

Von Dirk Lorenzen |
Visier hoch für ein Küsschen? Beim Außenbord-Einsatz wäre das für Astronauten tödlich
Menschen, die im Weltraum im Einsatz sind, brauchen einen Astronautenanzug (NASA)
Den ersten Countdown gab es fast ein Vierteljahrhundert vor dem ersten Raumflug. Der Regisseur Fritz Lang hat ihn für seinen Film "Die Frau im Mond" erfunden – als dramaturgisches Element vor dem Zünden der Triebwerke.
Dass man im Weltall kaum in normaler Kleidung unterwegs sein könnte, hat der Amerikaner Edmond Hamilton erkannt, unter anderem Autor der Captain-Future-Romane.
Raketen wie die Ariane starten nach einem Countdown ins All
Raketen wie die Ariane starten nach einem Countdown ins All (ESA/Arianespace)
Er steckte die Helden seiner kosmischen Abenteuer in Raumanzüge und setzte ihnen kugelförmige Glashelme auf – und zwar bereits 1931, drei Jahrzehnte vor Juri Gagarins Erstflug ins All. Zudem ließ er die Raumfahrer Einsätze außerhalb ihrer Fahrzeuge unternehmen – sie machten "Weltraumspaziergänge".
Viele Werke Hamiltons wurden einst als "Weltraumopern" abgetan. Tatsächlich geht es bei ihm viel um Romantik, ferne Welten und aufregende Reisen durch das Universum. Aber gerade das hat offenbar viele Menschen fasziniert und ihr Interesse für das Weltall geweckt.
Fritz Lang und Edmond Hamilton haben noch erlebt, wie ihre Visionen Wirklichkeit wurden. Als sie in den 1970er Jahren starben, waren Countdown, Raumanzüge und Astronautenhelme längst kosmischer Alltag.