
Trotz seiner prägnanten "Markenzeichen", den Backsteinskulpturen und der intensiv farbigen abstrakten Landschaftsmalerei, war Per Kirkeby für viele ein schwer einzuordnener Künstler, sagte Kunstkritiker Carsten Probst im DLF. Das liegt auch daran, dass Kirkeby vor allem in den 1960er Jahren einen sehr weit gefassten Kunstbegriff hatte. Zusammen mit Poul Gernes gründete der studierte Geologe in Kopenhagen eine experimentelle Kunstschule. Er machte Pop Art und arbeitete mit Fluxus-Künstlern zusammen. Erst als Fluxus und Pop Art ihr inhaltliches Potenzial ausgeschöpft hatten, so Carsten Probst, habe Kirkeby einen ganz eigenen Weg "zurück zur Natur" gesucht. In den 1970er Jahren fand er zur informellen Landschaftsmalerei, die ihn berühmt machte.
Versöhnende Haltung zu Kunstgeschichte und Natur
Besonders beliebt war Per Kirkeby in Deutschland, wo sein Werk in zahlreichen Museen und Privatsammlungen prominent vertreten ist. Insbesondere seine Backsteinskulpturen und abstrakten Landschaftsbilder, so die Vermutung von Carsten Probst, konnten das deutsche Kunstpublikum eher mit der Moderne versöhnen als viele avantgardistische Positionen. Bei Kirkeby zeige sich eine versöhnende, eine bewahrene Haltung zur Kunstgeschichte, zur Natur und zur Nachkriegszeit.