Archiv


Danach macht das Gehen wieder Spaß

Fußpflege oder Pediküre ist für viele Menschen ein unbekanntes Feld. Schlecht so, möchte man sagen, denn wer regelmäßig seine Füße professionell pflegen lässt, erfährt in aller Regel früh, wenn etwas mit seinen Nägeln nicht stimmt.

Von Mirko Smiljanic |
    Köln-Südstadt, eine geschmackvoll eingerichtete Fußpflegepraxis. Birgit Josten bereitet die Füße eines Mittfünfzigers für die Behandlung vor. Erst gab es ein erfrischendes Bad, jetzt schaut sie sich seine Zehennägel an. Seit Jahren ist der Kölner ein zufriedener Kunde, "weil ich die Fußpflege hier besser finde, als wenn ich mir selber etwas zusammenstückle, ich habe ein paar Problemzonen und die sind hier bestens im Griff."

    Eingewachsene Zehennägel plagen ihn von Zeit zu Zeit, sie sich selber zu entfernen, sei einfach zu kompliziert, die Fußpflegerin habe da professionellere Möglichkeiten.

    "Da werden einfach die Nägel, die in der Nagelpfalz drücken, rausgeschnitten mit kleinen Keilen, der Nagel wird etwas ausgedünnt, das heißt, dass der Schuh von oben den Druck nicht mehr so geben kann und in der Nagelpfalz diesen Schmerz verursacht," wobei sich Birgit Josten in ihrer Praxis natürlich nicht ausschließlich mit eingewachsenen Fußnägeln beschäftigt, das Behandlungsspektrum ist breit.

    "Wir haben Kunden, die kleinere Probleme an den Nägeln haben, und auch Kunden, die vorsorglich uns arbeiten lassen an den Füßen, genauso haben wir sehr viele junge Menschen, wo der Schwerpunkt auf der Hornhaut liegt, aufgrund von Überbelastung durch Gewicht oder Kellnern oder Joggen, das sind alles so Präventivdinge, die wir mit erledigen."

    Kniffliger wird es bei Erkrankungen der Füße beziehungsweise der Fußnägel.

    "Das Erste, wenn ich sehe, da ist eine Farbveränderung, dann schicke ich den zum Dermatologen, und der Dermatologen nimmt einen Abstrich und legt eine Kultur an und der Kunde hat dann ein Ergebnis. Wenn der Kunde, dann mit diesem Ergebnis wiederkommt, dann entscheiden wir, welche Behandlung wir vornehmen, wenn der Arzt nicht Tabletten oder etwas anderes verschreibt."

    Die Zusammenarbeit mit den Ärzten sei gut, sagt Birgit Josten, viele raten ihren Patienten zur regelmäßigen Fußpflege, die sie allerdings selber zahlen müssen. Die klassische Fußpflege wird von Krankenkassen nicht übernommen. Trotzdem kommt der Mittfünfziger alle sechs bis acht Wochen in Jostens Praxis, nach der Pflege – sagt er – macht das Gehen wieder richtig Spaß.

    "Man fühlt sich wohl, man merkt auch, dass die Füße, ja, erfrischt sind, dass sie behandelt sind, und man geht dann auch mit einem wunderbar eingecremten Fuß hier raus, und es macht sich dann beim ersten Gehen schon bemerkbar."