Nach der Betriebsversammlung war Schluss: Die verbliebenen 175 festen Mitarbeiter sollen bis Ende April Insolvenzgeld bekommen. Aber Käufer hatte die Insolvenzverwalterin für Deutschlands zweitgrößte Nachrichtenagentur nicht gefunden. Zuletzt war auch die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti als einst aussichtsreicher Gesprächspartner abgesprungen. Die Agentur geht nun, wie es scheint: endgültig, den Weg ihrer Vorläuferinnen, des Deutschen Depeschen-Dienstes ddp, der ehemaligen DDR-Nachrichtenagentur ADN, der ursprünglich amerikanischen Agentur ap: Sie geht in die Insolvenz. Der letzte Miteigentümer und Geschäftsführer von dapd, Ulrich Ende, nennt zwei Gründe für den Untergang:
"Mit internen Gründen sind gemeint die schwierigen Verhältnisse, was die Investorensuche anbelangt. Und die externen Gründe sind die, dass es am Markt mittlerweile sehr schwierig geworden ist und dass die Verlage doch, wie man intern merkt, sehr, sehr stark sparen."
Dass der Zeitungsmarkt in Bedrängnis ist, hatten zuletzt zwei dramatische Entscheidungen allein im überregionalen Zeitungsmarkt offenbart: Die "Financial Times Deutschland" war Anfang Dezember vorigen Jahres eingestellt worden. Und die "Frankfurter Rundschau" war im Zuge eines erlaubten Sanierungskartells in den Besitz der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" gekommen, unter erheblichen Personalverlusten.
Der Spardruck der Verlage hatte sich bei dapd auch im Produkt niedergeschlagen. Jedenfalls haben Redaktionen wahrgenommen, dass das Angebot von dapd zwar in der Menge zugenommen, an Qualität aber abgenommen habe. Christian Köhler-Ma, als Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter aus der Kanzlei Leonhardt Anwälte schon länger in der Agenturbranche unterwegs, sagt, auch das Internet habe dem Agenturmarkt schwer zugesetzt:
"Das Problem für die Agenturen ist im Moment die grundsätzliche Umstellung des ganzen Nachrichtenmarktes, die sich aus der Entwicklung des Internets und der elektronischen Medien ergeben hat. Und das liegt eben darin, dass die Stammkundschaft der Nachrichtenagenturen eben doch immer noch sehr die Druckpresse und die Zeitungen sind. Und deren Einnahmequellen, das ist ja bekannt, gehen drastisch zurück. Und das macht sich halt wirklich brutal, muss man sagen, darin bemerkbar, welche Beträge die Zeitungen noch aufbringen können, um eben die zu liefernden Nachrichten zu bezahlen."
Die Zahl der Anbieter schrumpft also. Vor wenigen Jahren hatten noch fünf große Agenturen die ganze Palette aus den Ressorts Politik, Wirtschaft und Vermischtes an. Nun sind es noch drei. Da ist die Deutsche Presseagentur dpa, die Zeitungsverlagen und Rundfunkanstalten gehört, Eigentümer und Kunden sind also zum großen Teil identisch, was Wettbewerbsvorteile verschaffen kann. Dann gibt es Reuters, die sich vor allem mit Wirtschafts- und Finanznachrichten einen Namen gemacht hat. Dritter auf dem Markt ist der deutschsprachige Dienst von afp, von Agence France Press, die in einer Art öffentlich-rechtlicher Struktur verfasst ist und damit eine gewisse Stabilität bietet.
"Mit internen Gründen sind gemeint die schwierigen Verhältnisse, was die Investorensuche anbelangt. Und die externen Gründe sind die, dass es am Markt mittlerweile sehr schwierig geworden ist und dass die Verlage doch, wie man intern merkt, sehr, sehr stark sparen."
Dass der Zeitungsmarkt in Bedrängnis ist, hatten zuletzt zwei dramatische Entscheidungen allein im überregionalen Zeitungsmarkt offenbart: Die "Financial Times Deutschland" war Anfang Dezember vorigen Jahres eingestellt worden. Und die "Frankfurter Rundschau" war im Zuge eines erlaubten Sanierungskartells in den Besitz der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" gekommen, unter erheblichen Personalverlusten.
Der Spardruck der Verlage hatte sich bei dapd auch im Produkt niedergeschlagen. Jedenfalls haben Redaktionen wahrgenommen, dass das Angebot von dapd zwar in der Menge zugenommen, an Qualität aber abgenommen habe. Christian Köhler-Ma, als Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter aus der Kanzlei Leonhardt Anwälte schon länger in der Agenturbranche unterwegs, sagt, auch das Internet habe dem Agenturmarkt schwer zugesetzt:
"Das Problem für die Agenturen ist im Moment die grundsätzliche Umstellung des ganzen Nachrichtenmarktes, die sich aus der Entwicklung des Internets und der elektronischen Medien ergeben hat. Und das liegt eben darin, dass die Stammkundschaft der Nachrichtenagenturen eben doch immer noch sehr die Druckpresse und die Zeitungen sind. Und deren Einnahmequellen, das ist ja bekannt, gehen drastisch zurück. Und das macht sich halt wirklich brutal, muss man sagen, darin bemerkbar, welche Beträge die Zeitungen noch aufbringen können, um eben die zu liefernden Nachrichten zu bezahlen."
Die Zahl der Anbieter schrumpft also. Vor wenigen Jahren hatten noch fünf große Agenturen die ganze Palette aus den Ressorts Politik, Wirtschaft und Vermischtes an. Nun sind es noch drei. Da ist die Deutsche Presseagentur dpa, die Zeitungsverlagen und Rundfunkanstalten gehört, Eigentümer und Kunden sind also zum großen Teil identisch, was Wettbewerbsvorteile verschaffen kann. Dann gibt es Reuters, die sich vor allem mit Wirtschafts- und Finanznachrichten einen Namen gemacht hat. Dritter auf dem Markt ist der deutschsprachige Dienst von afp, von Agence France Press, die in einer Art öffentlich-rechtlicher Struktur verfasst ist und damit eine gewisse Stabilität bietet.