Der niederländische Darts-Profi Michael van Gerwen hat kurz vor dem Start der jährlichen Weltmeisterschaft eine Aufnahme ins olympische Programm angeregt. Damit hat er eine Olympia-Debatte bei der Sportart losgetreten. Doch der Weltverband PDC ist Olympia gegenüber kritisch eingestellt.
Die Olympischen Kernsportarten, wie Leichtathletik, Turnen, Schwimmen, Ringen hätten durch ihre Fokussierung auf Olympia extrem an Bedeutung verloren, sagte Werner von Moltke, PDC-Geschäftsführer für den deutschsprachigen Raum im Dlf. "Olympia hilft im Kern keinen", sagte der Sohn des ehemaligen Leichtathleten Werner von Moltke. Der 2019 gestorbene Ex-Sportler war mehrere Male deutscher Meister sowie einmal Europameister im Zehnkampf gewesen.
Fokussierung nur auf Olympia
Das Problem der traditionellen Sportarten sei, dass die Verbände sagen "Alles was zählt, ist Olympia", sagte der Darts-Funktionär. Dadurch hätten die Sportarten keine permanente Präsenz. Im Unterschied zu den populären Sportarten, wie Formel 1, Tennis oder Fußball, die regelmäßig stattfinden würden.
Dies habe zum Teil auch mit der Förderung zu tun, die nur auf die Erfolge bei Olympia ausgelegt sei und worauf sich die Sportarten dann fokussieren. "Es ist am Athleten vorbei gedacht", kritisierte von Moltke.
Profi-Sportler brauchen Verdienstmöglichkeiten
Kein Sportler dürfe nur von einem Event abhängig sein, welches alle vier Jahre stattfinde. Viele Profi-Dartspieler können jedes Wochenende und mittlerweile sogar unter der Woche ihrem Beruf nachgehen. Dafür müssten die Verbände auch die Strukturen schaffen, damit die Sportler eine wirtschaftliche Existenz haben. Es gehe vor allem darum, die Sportart permanent präsent zu halten.
Dabei sei eine Aufnahme ins Olympische Programm für Darts nicht reizvoll. "Das IOC steht für welche sportlichen Werte? Bestechung, Korruption?," fragte von Moltke.
"Sport ist Geschäft. Sport ist Kommerz. Jeder Sport ist Kommerz."
"Sport ist Geschäft. Sport ist Kommerz. Jeder Sport ist Kommerz."
Dopingproblematik im Darts?
Angesprochen auf eine Dopingproblematik im professionellen Dartsport, unter anderem mit Alkhol, verneinte der Sportfunktionäre ein Dopingproblem. "Das spielt bei uns im Profisport keine Rolle. Wir haben nichts zu verbergen." Die Sportschau hatte zuletzt berichtet, dass der Darts-Sport ein Alkohol- und Dopingproblem habe. So soll es nach Informationen der ARD-Dopingredaktion bei deutschen Meisterschaften wiederholt Dopingverdachtsfälle gegeben haben.
Die Darts-WM findet zwischen dem 15. Dezember und dem 3. Januar im Alexandra Palace in London statt. Der Veranstalter, Darts-Weltverband PDC, richtet sich nach den UK Anti-Doping-Regularien, in denen Alkohol nicht genannt wird. Allerdings wird der Deutsche Dart-Verband (DDV) ab der kommenden Saison Alkoholkontrollen bei den Spielerinnen und Spielern durchführen. Alkohol steht zwar nicht auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada), der DDV sehe aber "durchaus ein gewisses leistungssteigerndes Potenzial".