Archiv


Das Abrüstungs-Experiment

Plutonium ist der Traum des Physikers, aber der Albtraum des Ingenieurs, heißt es. Plutonium, Rohstoff der Nagasaki-Bombe, gilt als eines der wirksamsten Gifte der Welt, seine Halbwertzeit beträgt 24.000 Jahre. Heute lagert es zu Hunderten Tonnen in vielen Staaten der Erde, unter anderem in russischen und US-amerikanischen Nuklearsprengköpfen.

Von Andrea Rehmsmeier |
    Für diese Altlasten des Kalten Krieges haben die Präsidenten Barack Obama und Dmitrij Medwedew die Abrüstung beschlossen. Dass die Gefahr damit längst nicht gebannt ist, zeigen die jüngsten Pläne aus Russland: Dort denkt man nicht in erster Linie an eine sichere Endlagerung des Waffenplutoniums, sondern an eine Kerntechnologie, die bislang als zu unsicher galt: Schnelle Brutreaktoren.

    Ein "riskantes Experiment", warnen Kritiker. Doch die Technik ist verlockend für alle Staaten mit hohen Plutonium-Beständen. Sollte das russische Verfahren erfolgreich eingeführt werden, dann würde Plutonium vom Hochrisikomüll zum zukunftsträchtigen neuen Energieträger.

    "Manuskript zur Sendung:"

    Das Abrüstungs-Experiment

    "Weiterführende Links:"

    Sendungen des Deutschlandradios:

    Rückkehr zum Kerngeschäft
    (Gesichter Europas, 05.06.10)

    Beschleunigter Zerfall
    (Forschung aktuell, 16.03.10)

    Rückkehr der Schnellen Brüter
    (Forschung aktuell, 30.06.09)


    Links ins Netz:

    Entwicklungskonsortium für Reaktoren der 4. Generation

    International Panel on Fissile Materials: Bericht zum Stand der
    Brüterprogramme, Februar 2010
    (PDF-Dokument)

    Deutsche Stiftung Friedensforschung: Kernwaffenrelevante
    Materialien und Präventive
    Rüstungskontrolle, 2009
    (PDF-Dokument)

    Energiefakten, März 2010: Schwerter zu
    Pflugscharen
    (PDF-Dokument)

    Bellona (norw. Umweltorganisation): Waffenplutonium in Russland