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Das Deutsch-Spanische Astronomische Zentrum
Neue Fernrohre braucht das Land

Noch in den 1960er-Jahren hatten bundesdeutsche Astronomen kaum Zugang zu größeren Teleskopen. Wann immer sie Instrumente von mehr als einem Meter Durchmesser nutzen wollten, mussten sie Beobachtungszeit bei ausländischen, vorwiegend amerikanischen Sternwarten beantragen.

Von Hermann-Michael Hahn | 10.06.2018
    Eine Übersichtsaufnahme des Deutsch-Spanischen Astronomischen Zentrums auf dem Calar Alto
    Eine Übersichtsaufnahme des Deutsch-Spanischen Astronomischen Zentrums auf dem Calar Alto (MPI für Astronomie)
    Damals war Hans Friedrich Elsässer Professor für Astronomie in Heidelberg und als solcher Direktor der dortigen Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl.
    Nachdem er Mitte der 1950er-Jahre bereits im Auftrag der Europäischen Südsternwarte im südlichen Afrika nach einem idealen Standort für ein europäisches Observatorium gesucht hatte, engagierte er sich von Heidelberg aus für eine deutsche Südsternwarte.
    Schließlich konnte er die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften davon überzeugen, durch die Gründung eines eigenen Instituts für Astronomie die Basis für ein Deutsch-Spanisches Astronomisches Zentrum zu schaffen.
    Größtes Observatorium auf dem europäischen Festland
    Dieses inzwischen größte Observatorium auf dem europäischen Festland geht auf ein Regierungsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Spanien aus dem Jahre 1973 zurück.
    Die Sternwarte auf dem Calar Alto beherbergt unter anderem ein Dreieinhalb-Meter-Teleskop, das mittlerweile gezielt für die Suche und Beobachtung von Exoplaneten um andere Sterne eingesetzt wird.
    Hans Elsässer, der bis 1994 Geschäftsführender Direktor des Heidelberger Max-Planck-Instituts für Astronomie blieb, starb heute vor fünfzehn Jahren.