
Einen weit größeren Anteil, nämlich fast ein Viertel, steuert demnach die sogenannte dunkle Materie bei. Über deren Zusammensetzung herrscht unter den Wissenschaftlern allerdings noch große Unklarheit.
Mehr als zwei Drittel und damit der Löwenanteil der kosmischen Masse- und Energiebilanz wird schließlich - eher vorläufig - als dunkle Energie bezeichnet. Sie wird dafür verantwortlich gemacht, dass sich das Universum seit mehreren Milliarden Jahren offenbar immer schneller ausdehnt.
Doch selbst die gewöhnliche, baryonische Materie konnte bislang nur unvollständig bilanziert werden: Die hochgerechnete Summe aus allen Sternen, Gas- und Dunkelwolken sowie schwarzen Löchern lieferte lediglich knapp 70 Prozent der erwartbaren Menge.
Einer internationalen Forschergruppe um Fabrizio Nicastro vom Observatorium in Rom hat nun mit dem europäischen Röntgensatelliten XMM-Newton größere Mengen extrem heißen Gases zwischen den Galaxien nachgewiesen.
Dort absorbiert es charakteristische Teile der Röntgenstrahlung, die von einem sehr hellen und weit entfernten Quasar zu uns kommt.
Weitere Beobachtungen müssen nun zeigen, ob dieses heiße Gas überall im Universum zwischen den Galaxien anzutreffen ist und so die bisher bestehende "Materie-Lücke" schließen kann.