
In Deutschland, Tschechien, Österreich, Belgien und Luxemburg stehen fünfundzwanzig Stationen des Europäischen Feuerkugelnetzes. Dort haben automatische Kameras den gesamten Himmel im Blick.
Die wissenschaftliche Leitung des Projekts liegt beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und dem Observatorium Ondrejov bei Prag. Die Kamerastationen werden größtenteils von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut.
Zeigt sich eine Feuerkugel auf den Bildern von mindestens zwei Stationen, so lässt sich aus der unterschiedlichen Perspektive die Höhe und Flugrichtung der Feuerkugel bestimmen.

Berühmt ist der Neuschwanstein-Meteorit, der 2002 in der Nähe von Füssen niederging und von drei Stationen des Feuerkugelnetzes fotografiert wurde. Drei Monate nach der Leuchterscheinung am Himmel wurden bei einer gezielten Suche erste Fragmente am Boden entdeckt.
Ende Oktober des vergangenen Jahres zeichneten die Kameras in Berlin-Adlershof und in Liebenhof in der Märkischen Schweiz die spektakuläre Feuerkugel auf, die am Halloween-Abend in Deutschland und Polen für Aufsehen sorgte.
Zwar gibt es von dieser Feuerkugel keine Fundstücke, dafür ließ sich berechnen, wie sich der Ursprungskörper im All bewegt hat: Es handelte sich um ein Fragment des Kometen Encke, das in etwa sechzig Kilometern Höhe auseinander gebrochen war.