
Er erstreckt sich sehr weit unter unseren Horizont bis zu Achernar, einem der hellsten Sterne des Himmels – der Name bedeutet Ende des Flusses. Allerdings ist er erst südlich des nördlichen Wendekreises zu sehen – in der Antike war dieser Stern den Menschen im Mittelmeerraum unbekannt. Damals endete der Fluss deutlich weiter nördlich beim Stern theta Eridani, der einst Achernar hieß.
Ende des 16. Jahrhunderts hat der niederländische Astronom Petrus Plancius auf seinem Himmelsglobus erstmals Eridanus bis zum hellen Stern am Ende laufen lassen – und den Namen einfach übertragen. Der Sage nach ist Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Helios, in den Fluss Eridanus gestürzt. Er hatte sich das Sonnengespann ausgeliehen, war aber nicht in der Lage, die Pferde im Zaum zu halten.

Phaeton raste durch den himmlischen Großen Wagen, kam dem Drachen nahe und wurde vom Skorpion bedroht. Er schoss viel zu niedrig über das Firmament und versengte so Libyen, bis Zeus mit einem Blitzschlag dem Treiben schließlich ein Ende setzte. Phaetons Leiche schwelt noch immer im Fluss und sondert giftige Dämpfe ab.
Von diesem Drama ist am Himmel aber nichts zu bemerken. Eridanus ist einfach eine schöne, lange Sternkette, die abends über den Südhimmel fließt.