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Das Kreuz des Südens über Hamburg

Gegen 23 Uhr steht Wega als Polarstern ziemlich genau im Norden, die wunderbaren Wintersternbilder Skorpion, Schütze und Zentaur dominieren das Firmament und knapp über dem Horizont zeigt sich das Kreuz des Südens.

Von Dirk Lorenzen |
    Der Winterhimmel über Mitteleuropa im Jahr 14513
    Der Winterhimmel über Mitteleuropa im Jahr 14513 (Stellarium)
    Lassen Sie sich nicht in die Irre führen: Das ist natürlich nicht der Himmelsanblick von heute. So beginnt die Sternzeit am 25. November des Jahres 14513.

    Weil Mond und Planeten an der Erde ziehen, taumelt unser Planet wie ein Kreisel kurz vor dem Umfallen - Astronomen sprechen von der Präzession. Sie führt dazu, dass sich unser Blick in den Kosmos immer wieder ändert.

    Allerdings geschieht das in Superzeitlupe: Die Erdachse beschreibt in knapp 26.000 Jahren einen vollen Kreis am Himmel. Derzeit zeigt sie fast genau auf den hellsten Stern im Kleinen Bären - das ist unser Polarstern.

    Aber in gut 12.000 Jahren steht Wega dem Himmelspol am nächsten. Unser Sommerdreieck steht dann rund um die Uhr am Himmel und geht nie unter - so wie derzeit der Große Wagen.

    Die Sonne strahlt zu Sommeranfang im Schützen und das Zentrum der Milchstraße ist von Mitteleuropa aus im Winter bestens zu beobachten. Dafür ist der schöne Orion dann von hier aus nicht mehr zu sehen - und auch Sirius bleibt immer unter dem Horizont.

    Aber das Gute an der Präzession ist: Die Erdachse taumelt immer weiter. Irgendwann taucht Sirius wieder auf - dafür verschwindet das Kreuz des Südens. Auch am Himmel kann man nicht alles haben - jedenfalls nicht gleichzeitig.

    gewünscht von Eckehard Schwarzer