
Als Wunschkandidatin Bachs gilt die frühere Top-Schwimmerin Kirsty Coventry. Die Sportministerin von Simbabwe würde die Agenda-Reformen des scheidenden Präsidenten als erste Frau und erste Vertreterin aus Afrika an der Spitze der Dachorganisation fortsetzen. "Frauen sind bereit zu führen. Ich sehe dies als Chance, Schranken niederzureißen", sagte die 41-jährige Olympiasiegerin.
Mitfavorit Coe steht für radikalen Wandel
Weiterer Favorit ist der Brite Sebastian Coe. Der Leichtathletik-Olympiasieger von 1980 und 1984 war Parlamentsabgeordneter, beschaffte London die Sommerspiele 2012 und führt derzeit den Weltverband der Leichtathletik. Coe gilt als Kandidat, der wohl den klarsten Bruch mit der bisherigen Politik von Bach organisieren würde. Mit 68 Jahren nähert er sich allerdings der IOC-Altersgrenze und bedürfte einer Änderung der Regeln, um eine erste Amtszeit von acht Jahren überhaupt vollenden zu können.
Kompromisskandidat Juan Antonio Samaranch jr. aus Spanien
Für IOC-Mitglieder, die Coventry den Chefposten noch nicht zutrauen und Coes Reformpläne scheuen, könnte Juan Antonio Samaranch jr. der geeignete Kompromisskandidat sein. Der 65 Jahre alte Spanier hat als Sohn eines früheren IOC-Präsidenten tiefe Einblicke in die Mechanismen des Ringe-Zirkels und ist bestens vernetzt. "Ich will zeigen, dass ich das IOC mit einer modernen Vision führen kann, die zur heutigen Zeit passt, ohne dass ich mich am Erbe meines Vaters messen lassen muss", sagte der Finanzfachmann.
Vier Bewerber mit geringen Chancen
Die anderen Kandidaten für den IOC-Spitzenposten gelten als klare Außenseiter: Radsport-Weltverbandschef David Lappartient (51) aus Frankreich und Prinz Feisal al-Hussein (62) aus Jordanien. Noch geringer sind wohl die Aussichten des umstrittenen Ski-Weltverbandspräsidenten Johan Eliasch (63), einem gebürtigen Schweden, und des Japaners Morinari Watanabe (66), Chef des Turn-Weltverbands und mit dem radikalsten Reformprogramm angetreten.
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Diese Nachricht wurde am 20.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.