
Er ist bei uns nie gut zu sehen, denn die untersten Sterne des Schützen steigen nicht einmal zehn Grad über den Horizont. Von südlicheren Regionen aus erscheint der Schütze dagegen als wunderschönes Sternbild - in seiner Richtung liegt das Zentrum unserer Milchstraße und so wimmelt es dort von Sternhaufen und Gasnebeln. Die Griechen haben diese Figur vermutlich von den Sumerern übernommen. Sie sahen im Schützen Krotos, einen der Satyrn, ein Mischwesen aus Mensch und Tier.
Krotos ist ein Sohn des Pan und der Eupheme, die ihn gemeinsam mit den Musen aufgezogen hat. Er hat den Jagdbogen erfunden und war ein ausgezeichneter Schütze.

Planet Saturn leuchtet genau über dem Kannendeckel
Die Musen erfreuten sich so sehr an seiner Gesellschaft, dass sie Zeus baten, ihn an den Himmel zu setzen. So schleicht Krotos als Schütze in den Sommernächten über das Firmament.
Im englischsprachigen Raum hat dieses Sternbild einen arg profanen Beinamen - "tea pot", Teekanne. Tatsächlich zeichnen die hellsten Sterne eine Kanne mit Tülle, Deckel und Griff an den Himmel. Derzeit leuchtet der Planet Saturn im Schützen, genau über dem Kannendeckel.
Im alten China sah man dort einen Korb, mit dem Reiskörner in die Luft geworfen wurden, um sie von der Spreu zu trennen. Und einen kleinen Schöpflöffel, der für das Leben steht - vielleicht ein Hinweis darauf, dass die Sonne zur Wintersonnenwende in der Nähe dieser Sterne leuchtet.