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Das Teleskop als astronomisches Instrument
Die ersten Mondbeobachtungen

Vor 410 Jahren stand eine dünne zunehmende Mondsichel am Himmel. In Padua richtete Galileo Galilei sein Teleskop ans Firmament – am 30. November 1609 fertigte Galilei eine erste Aufzeichnung seiner Beobachtungen an.

Von Dirk Lorenzen | 29.11.2019
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Galileo war nicht der erste, der den Mond aus der Nähe betrachtet hat. (Justus Sustermans)
Er hatte erkannt, dass der Mond Berge und Krater hat. Der nach der antiken Lehre völlig makellose und perfekt glatte Mond war kein göttliches Objekt, sondern ein ganz normaler Himmelskörper. Allerdings war Galilei nicht der erste, der das Teleskop astronomisch nutzte. Die allererste bekannte Mondbeobachtung mit Hilfe eines Teleskops stammt vom englischen Mathematiker und Astronomen Thomas Harriott.
Er hat am 26. Juli 1609 – nach dem Gregorianischen Kalender war bereits der 5. August – sein Fernohr auf die Mondsichel fünf Tage nach Neumond gerichtet und eine grobe Skizze angefertigt; also vier Monate vor Galilei. In den Folgejahren zeichnete Thomas Harriott sehr umfangreiche Mondkarten. Allerdings fanden seine Arbeiten keine große Beachtung, weil er sie kaum bekannt machte. Galileo Galilei dagegen veröffentlichte seine Entdeckungen stets schnell in kleinen Büchern.
Für Galilei begann mit der Mondbeobachtung Ende November 1609 eine sehr produktive Arbeitsphase. Er studierte die Milchstraße, zeichnete Sterne im Orion und begann Anfang Januar 1610 die Beobachtung des Planeten Jupiter, bei dem er vier große Monde entdeckte. Zur selben Zeit gelang das auch Thomas Harriott – doch dessen Arbeiten sind weitestgehend vergessen.