
Was als "kopernikanische Wende" innerhalb einer überschaubaren Welt begann, hat sich in den Jahrhunderten seither in dramatischer Weise fortgesetzt. Heute verstehen die Astronomen den Kosmos als einen immer schneller expandierenden Raum, der endlich, doch unbegrenzt ist.
Schon die erste, von Kopernikus propagierte Abkehr von der Mittelpunktstellung der Erde galt für viele auch als eine Abwertung der Rolle des Menschen in dieser Welt. Heute sehen sich allenfalls noch jene Mächtigen und Machos als Krone der Schöpfung, deren Weltsicht auf den Erhalt ihrer Macht fixiert ist. Und doch: Ist es nicht verwunderlich, dass selbst das immer schneller expandierende Universum in gewisser Weise in unseren Köpfen Platz findet? Dass wir – oder zumindest die fachkundigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – es in groben Zügen verstehen können?

Grund dafür sind die offenbar universell gültigen Naturgesetze, die der menschliche Geist durch beharrliches Beobachten und den Einsatz des Denkvermögens erkannt und entschlüsselt hat.
Zudem sind wir größenmäßig etwa auf halbem Weg zwischen der Welt der Atombausteine und den Galaxien angesiedelt, also im Mediokosmos. So erschließt sich uns der Zugang zum Mikro- wie zum Makrokosmos gleichermaßen.