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Der Abendstern im größten Glanz
Venus so hell wie nie

Wenige Minuten nach Sonnenuntergang taucht recht hoch am Westhimmel ein heller Lichtpunkt auf – das ist unser Nachbarplanet Venus, der zunächst als einziges Gestirn in der Dämmerung auszumachen ist.

Von Dirk Lorenzen | 17.02.2017
    Die Venus strahlt schon bald nach Sonnenuntergang in der abendlichen Dämmerung.
    Die Venus strahlt schon bald nach Sonnenuntergang in der abendlichen Dämmerung. (Deutschlandradio / Dirk Lorenzen)
    Die Venus leuchtet in diesen Tagen ganz besonders hell. Sie erreicht heute den größten Glanz, wie die Astronomen sagen – und strahlt jetzt rund 15-mal stärker als Sirius, der hellste Fixstern am Himmel.
    Wie intensiv die Venus am Firmament leuchtet, hängt von ihrer Entfernung und ihrem Beleuchtungsgrad ab.
    Als Venus vor einigen Monaten ihre Sichtbarkeit als Abendstern begonnen hat, stand sie von der Erde aus gesehen weit hinter der Sonne – war aber fast voll beleuchtet.
    In gut einem Monat kommt sie uns so nah wie möglich, ist aber nur noch eine hauchdünne Sichel. Zwar strahlt sie auch dann noch sehr hell, aber eben deutlich schwächer als derzeit.
    Im Teleskop zeigt sich die Venusscheibe jetzt zu einem Viertel von der Sonne beleuchtet – und der Planet ist etwa 60 Millionen Kilometer entfernt. Dies ist die optimale Kombination für die größte Helligkeit.
    Bei kristallklarem blauen Himmel lässt sich die Venus sogar am Tage am Firmament ausmachen. Und an perfekt dunklen Orten ohne störendes Kunstlicht lassen sich gegen etwa 19.30 Uhr die Schatten im Venuslicht suchen.
    Dieses seltene Schauspiel ist am besten zu erleben, wenn sich die Augen gut an die Dunkelheit gewöhnt haben und man seinen Schatten auf eine weiße Wand oder eine Schneefläche fallen lässt. Zeigt sich dann eine schwache dunkle Kontur, so ist dies der Schatten im Schein der Venus.