Donnerstag, 25. April 2024

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Der Andromeda-Nebel
Unser zukünftiger Partner im All

An klaren Herbst- und Winterabenden kann man von einem dunklen Standort aus im Sternbild Andromeda mit bloßem Auge einen schwachen Lichtfleck am Himmel erkennen.

Von Hermann-Michael Hahn | 11.01.2019
    Unsere Nachbargalaxie M 31 ist derzeit noch etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt
    Unsere Nachbargalaxie M 31 ist derzeit noch etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt (NOAO)
    Er erscheint wie ein abgerissenes Stück Milchstraße, die in einigem Abstand von diesem Fleck zu sehen ist. Während aber schon die ersten Fernrohr-Beobachter vor gut vierhundert Jahren die Milchstraße als Ansammlung vieler einzelner Sterne erkannten, blieb die wahre Natur dieses Andromeda-Nebels lange Zeit ungeklärt.
    Zwar vermutete Wilhelm Herschel bereits 1785, dass der Andromeda-Nebel Millionen von Sternen enthalte, die ein großes System ähnlich der Milchstraße formten. Aber erst vor knapp hundert Jahren ließen sich mit dem damals größten Teleskop einzelne, besonders helle Sterne in diesem Nebel nachweisen.
    Heute wissen wir, dass das Licht dieser Sterne in der Andromeda-Galaxie mehr als zwei Millionen Jahre bis zu uns unterwegs ist. Aber weil die Andromeda-Galaxie und unsere Milchstraße aufeinander zu rasen, schrumpft die gegenseitige Entfernung alle zweieinhalbtausend Jahre um etwa ein Lichtjahr.
    In gut fünf Milliarden Jahren wird die Andromeda-Galaxie daher wie eine zweite Milchstraße am Himmel erscheinen und dann unsere Milchstraße durchdringen.
    Weil aber hier wie dort die Abstände der einzelnen Sterne untereinander mehrere Lichtjahre betragen, wird es dabei kaum zu Zusammenstößen zwischen Sternen kommen.
    Lediglich die Strukturen beider Systeme werden sich verändern. Am Ende formen die beiden wohl eine einzige elliptische Riesengalaxie.
    Diese Sternzeit ist ein Hörerwunsch aus der Aktion Sternschnuppe zu 25 Jahren Sternzeit.