Zwar war Halley in großen Teleskopen bereits Monate zuvor wiedergefunden worden, doch blieb er aufgrund seiner noch zu großen Entfernung zur Sonne für das bloße Auge vorerst unsichtbar.
Mitten in diese Erwartungsstimmung platzte die Nachricht von der Entdeckung eines anderen Kometen, den Minenarbeiter im südlichen Afrika heute vor 110 Jahren vor Sonnenaufgang am Morgenhimmel gesehen hatten. Es dauerte allerdings einige Tage, bis die Kunde davon auch bei den Berufsastronomen ankam und sich dann wie ein Lauffeuer verbreitete.
Der "Große Januarkomet" war so hell, dass er neben der Sonne am Tageshimmel zu erkennen war. Am siebzehnten Januar zog er in weniger als 20 Millionen Kilometern Abstand an der Sonne vorbei und wechselte dabei an den Abendhimmel, wo er in den folgenden Tagen zu einer eindrucksvollen Erscheinung wurde. Zugleich führte ihn seine Bahn allmählich an den Nordhimmel.
Nur fünf Tage später meldete ein Beobachter in Schweden eine Schweiflänge von 25 Grad, und Ende Januar erstreckte sich der Schweif aufgrund der sich stetig verändernden Perspektive fast über den halben Himmel.
Mitte Februar war der Große Januarkomet von 1910 für das bloße Auge schon wieder verblasst. Etwa zur gleichen Zeit wurde dann endlich der Komet Halley auch ohne optische Hilfsmittel sichtbar.