Für die Inka hatte die Milchstraße eine überragende Bedeutung. Anders als im System der Griechen und Römer, spielen die Sternbilder des Tierkreises, durch die Sonne, Mond und Planeten laufen, im System der Inka kaum eine Rolle.
Am wichtigsten ist das Band der Milchstraße. Dies ist bis heute in den Bereichen Südamerikas so, in denen sich Teile der Inka-Kultur erhalten haben.
Die Dunkelwolken in der Milchstraße sind eigene Figuren, die zu den Sternbildern hinzukommen. Da gibt es ein Lama mit einem Jungtier, einen Fuchs, oder auch Schlange, Kröte und Wachtel. Die Wachtel gilt in Europa als Kohlensack im Kreuz des Südens.
Schwimmend im kosmischen Ozean
In der Gegend von Cusco in Peru teilt man das Firmament in vier Bereiche ein. Die Grenzen gehen auf die Milchstraße zurück, die zweimal am Tag durch den Zenit läuft. Einmal erstreckt sie sich in etwa von Südwest nach Nordost, einmal von Südost nach Nordwest. Diese beiden Achsen legen die Himmelsbereiche fest.
Die Erde sieht man dort als eine Kugel an, die im kosmischen Ozean schwimmt. Die Milchstraße ist der Himmelsfluss, der sein Wasser aus dem Ozean unter dem Horizont bezieht.
Das Wasser läuft im Fluss bergan und regnet dann vom Himmel auf die Erde nieder. Was für die Griechen die Milchstraße war, ist bei den Inka also die Wasserstraße.