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Der innerste Planet des Sonnensystems
Merkur zum Jahresende

Pünktlich zu Weihnachten präsentiert das Firmament noch ein besonderes Geschenk für Himmelsfreunde. Merkur, ein seltener Gast in unseren Breiten, zeigt sich am Abendhimmel.

Von Dirk Lorenzen | 25.12.2015
    Merkur zeigt sich in den nächsten Tagen tief am Südwesthimmel.
    Zum Geburtstag von Nicolaus Copernicus zeigt sich noch der innerste Planet Merkur tief am Westhimmel – Copernicus soll der Legende nach Merkur nie beobachtet haben. (Stellarium)
    Allerdings muss die Aussicht an den Südwesthorizont absolut frei sein - und es dürfen keine Wolken oder Dunstbänke den Blick trüben. Mit etwas Glück lässt sich dann rund eine dreiviertel Stunde nach Sonnenuntergang Merkur tief am Südwesthimmel ausmachen.
    Der kleine Planet bleibt bestenfalls für rund 30 Minuten zu sehen. Etwa bis zum 3. Januar bestehen Chancen, Merkur zu beobachten. Danach kann er sich in der Dämmerung nicht mehr durchsetzen. Ein Fernglas ist eine gute Hilfe. Allerdings sollte man es schon in der Nacht zuvor auf die himmlischen Gestirne scharf stellen. Denn während der Suche nach Merkur sind noch keine hellen Sterne zu sehen, die man nutzen könnte - und im Moment helfen auch weder die Venus noch der Mond.
    Für Merkur haben sich die Planetenforscher in diesem Jahr besonders interessiert. Denn Ende April ist die NASA-Sonde Messenger auf den Planeten gestürzt - vier Jahre lang hatte die Sonde Merkur umkreist. Auf mehr als 4100 Runden hat sie Merkur intensiv erforscht, zahlreiche Fotos und Messungen gemacht. Der Absturz war unvermeidlich, denn aufgrund der Störeffekte durch die Anziehungskraft der Sonne gibt es keine über lange Zeit stabile Umlaufbahn um Merkur. Nach dem Ende der Treibstoffvorräte schlug Messenger planmäßig auf ihrem Forschungsobjekt auf.
    Bis kurz nach Neujahr zeigen sich Merkur und die Reste der Raumsonde am abendlichen Südwesthimmel.