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Der Komponist Hans Winterberg
Verfolgt als Jude und als Deutscher

Er hatte beste Voraussetzungen für eine musikalische Karriere: Der 1901 in Prag geborene Hans Winterberg war ein exzellenter Pianist und bekam sein kompositorisches Rüstzeug von namhaften Kollegen. Doch mit der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Deutsche Wehrmacht begannen schwere Jahre für den jüdischen Komponisten.

Von Albrecht Dümling |
    Blick in eine enge Gasse in der Altstadt von Prag
    Geburtsstadt von Hans Winterberg: Prag (picture alliance / dpa / Bernd Weißbrod)
    Im Dezember 1944 ließ sich seine Frau, die Komponistin Maria Maschat, eine Katholikin, von ihm scheiden. Hans Winterberg kam daraufhin im Januar 1945 nach Theresienstadt. Am 8. Mai wurde das Getto durch die Rote Armee befreit. Jedoch griffen tschechische Volksmilizen den Komponisten auf und brachten ihn erneut in die Festung. Denn Winterberg hatte bei der Volkszählung 1930 die deutsche Nationalität angegeben. Anders als viele seiner Leidensgenossen überlebte er die verschärften Haftbedingungen und wurde 1947 nach Bayern ausgewiesen. In der Bundesrepublik galt Hans Winterberg nun als Sudetendeutscher. Materiell abgesichert durch eine Lektorenstelle am Bayerischen Rundfunk konnte er sich wieder dem Komponieren widmen.