
Diese sehr kleinen Monde sind vermutlich Asteroiden, die Mars einst zu nah gekommen und dann von ihm eingefangen worden sind.
Der irische Satiriker Jonathan Swift hat schon 1726, anderthalb Jahrhunderte vor ihrer Entdeckung, die beiden Marsmonde beschrieben. Im Roman "Gullivers Reisen" kennen die Astronomen der fliegenden Insel Laputa zwei Monde, die Mars umkreisen.
Sie ziehen in nur drei und fünf Planetendurchmessern Abstand um den Mars herum - und brauchen so für einen Umlauf zehn beziehungsweise gut einundzwanzig Stunden, also weniger als einen Marstag.
Erst 1877 hat der Astronom Asaph Hall mit einem Teleskop des Marine-Observatoriums in Washington tatsächlich die zwei Marsmonde entdeckt. Phobos und Deimos brauchen siebeneinhalb und dreißig Stunden für eine Runde um den Planeten - die Parallelen zu den Laputa-Monden sind erstaunlich.

Doch sollte man Jonathan Swift keine zu großen seherischen Fähigkeiten zuschreiben. Zu seiner Zeit war bei der Erde ein Mond bekannt, bei Jupiter hatten die Astronomen vier beobachtet.
Da lag die Vermutung auf der Hand, Mars - der Planet zwischen den beiden - müsse zwei Monde haben. Und da sie noch nicht entdeckt waren, mussten sie dem Planeten sehr nah sein.